die erste Inlandsreise in Vietnam stand auf dem Programm. Nach etwas Internetrecherche und der gleichlautenden Empfehlung unserer Herbergsmutti entschieden wir uns für Futabus. Diese bieten Sitz- sowie Schlafbusse an. Die Sitzbusse sind so wie man es kennt und die Schlafbusse bieten die Möglichkeit sich entspannt zurückzulehnen und in einer Liegeposition die Fahrt zu verbringen. Wobei das entspannte Liegen hier eindeutig auf asiatische Körpergrößen ausgerichtet ist. Carolyn schafft es gerade noch so die Beine auszustrecken, bei mir scheitert es da schon. Für große Personen also nur bedingt zu empfehlen, für uns war es aber insgesamt sehr angenehm.
Nach dem Check-In erkundigen wir uns als erstes nach einer Tour zu den schwimmenden Märkten am nächsten Morgen. Eine sieben stündige Tour inkl. 2 Märkte, Besuch einer Nudelfabrik, Frühstück, Früchte und einem Tourguide in einem privaten Boot für 890.000 Dong war für uns ein fairer Preis, so dass wir nicht lange überlegen mussten und das Ding fest machten.
Danach wurde es Zeit mal selbst ein Teil des vietnamesischen Verkehrs zu werden. Also nahmen wir uns zwei Fahrräder und begaben uns auf die Straßenhölle.
Level 1: Aus der Nebenstraße zur Hauptstraße kommen = Etwas Einfaches zum Start, dass wir problemlos meisterten.
Level 2: Sich in den fahrenden Verkehr integrieren = Keine Probleme
Level 3: Auf einer dreispurigen Straße von ganz rechts nach ganz links kommen, U-Turn vollziehen und wieder von ganz links nach ganz rechts = Es hupt hier und da, links und rechts wird man von Rollern überholt, Autos lässt man sicherheitshalber mal gänzlich passieren und man erreicht den U-Turn, Geschafft! Glücklicherweise ist die Ampel aus der Gegenrichtung grad rot und man kann direkt diagonal auf die rechte Spur fahren.
Hatte man sich als Teilnehmer im Straßenverkehr dran gewöhnt ging es eigentlich ganz gut. Trotzdem hätte es einmal fast geknallt als mich jemand auf dem Roller links überholte um dann scharf vor mir rechts abzubiegen. Hätten wir nicht gebremst wäre ich ihr schön ins Hinterrad reingefahren und Carolyn vermutlich in uns beide gekracht. Spannend waren noch die riesigen Kreisverkehr, in denen jeder kreuz und quer fährt um an sein Ziel zu erreichen. Wir passten uns dem einfach an und so kam man ganz gut durch den Verkehr.
Am nächsten Tag klingelte der Wecker um vier Uhr, da unsere Tour um fünf Uhr beginnen sollte. Pünktlich auf die Minute standen wir dann vor dem Hotel, wo das Taxi mit unserer Führerin schon wartet. Hierbei handelte es sich um eine 24 jährige Biologiestudentin, die dies als Nebenjob ca. 3 Mal die Woche macht. Wir fuhren zum Mekong, wo uns schon die Bootsführerin erwartet. So ging es dann mit einem kleinen Boot den Mekong herunter zum Cai Rang Market. Wir warteten bis zum Sonnenaufgang, der leider von den zahlreichen Wolken etwas getrübt wurde.
Nach der Stärkung ging es durch die Kanäle mit dem Boot und es folgte ein Spaziergang wo uns unserer Führerin das Landleben näher brachte. Besonders interessant war am späten Vormittag der Besuch der Nudelfabrik. Die Fabrik ist im Prinzip nur ein überdachtes Haus, das zu allen Seiten hin offen ist und ein reiner Familienbetrieb ist. Sprich von der Großmutti bis zum Sohn Anfang 20 arbeitet alles in der handgemachten Nudelherstellung.
Anschließend schipperten wir zu unserem Ausgangspunkt zurück und beendeten die Tour mit der Rückfahrt ins Hotel gegen 11:45 Uhr. Die Tour hatte sich von vorne bis hinten gelohnt. Die Führerin war super, hat viel erzählt und erklärt und war eine nette liebenswerte Person. Auch die Bootsführerin war spitze. Sie überraschte uns mehrmals mit selbstgebastelten Figuren aus Kokosnusspalmenblättern und sorgte bereitete das frische Obst immer liebevoll zu.
Das Spiel selbst war relativ langweilig mit nur einigen wenigen Chancen, die allesamt kläglich vergeben wurden, so dass das Spiel 0:0 ausging. Das skurrilste war, dass nach einer gelb-roten Karte ein anderer Spieler für diesen eingewechselt wurde. Es schien dementsprechend also wohl eher ein Testspiel gewesen zu sein. Viel schöner war es aber in dieser alten Betonschüssel zu sitzen, in der in der zweiten Halbzeit dann noch echte Flutlichtatmosphäre am Abend aufkam.
Aktuell sitzen wir gerade in besagtem Bus und sollen nach insgesamt 11 Stunden heute Abend gegen 18:00 Uhr ankommen. Da dem Busfahrer sein bester Freund die Hupe ist und er anscheinend versucht einen Streckenrekord aufzustellen, sollte das wohl hinhauen.
Viele Grüße aus dem Bus und bis die Tage
Christopher & Carolyn