Aufenthalt in Dalat

Linh Phuoc Pagoda_4Hallo zusammen,

wie am Ende des letzten Beitrags erwähnt hat sich der Busfahrer mächtig ins Zeug gelegt, so dass wir gegen 16:20 Uhr Dalat erreichten. Da man in der Fahrerkabine keine brünstigen Jubelorgien vernehmen durfte, hat es für den Streckenrekord wohl nicht ganz gereicht. Das schöne bei Futabus ist ja, dass man sowohl kostenlos abgeholt als auch am Zielort kostenlos zu seiner Unterkunft kutschiert wird. Schon beim Aussteigen merkte man das man sich nun im Hochland befindet, denn es war gute 10 Grad kälter als die letzten Tage, so dass man sich mit fast winterlichen Temperaturen von 24 Grad anfreunden musste.
Am darauffolgenden Tag machten wir uns am späten Vormittag zu Fuß auf den Weg. Zuerst ging es zum Blumen gucken in den Flower Garden. In diesem schön angelegten Garten gibt es allerhand zu bestaunen, wobei die zahlreichen Bonsaibäume unsere persönlichen Highlights waren.

Flower Garden - Bonsai_1
Gegen Ende entdeckten wir im Garten noch einen alten, nicht mehr ganz so in Stand gehaltenen Spielplatz und in Carolyn erwachte das Kind. Sie nahm auf einem Wipptier Platz, hielt sich mit beiden Händen tapfer fest und holte zum Schwung aus. Da das Tier aber nicht fest im Boden verankert war und somit vermutlich nur bis 20kg zugelassen ist, flog Carolyn beim Schwung holen im gefühlten Zeitlupentempo auf die rechte Seite. Die ersten Sekunden sich nicht ganz sicher ob sie fluchen oder lachen sollte, war das Lachen dann stärker, auch wenn sie ein paar leichte Schürfwunden am Arm davon getragen hatte. Da Kinder ja schnell vergessen, ging es dann nochmals unfallfrei auf die Schaukel, die wohl auch für Erwachsene konstruiert worden ist.
Nach einem Eis zur Aufmunterung ging es dann mit dem Taxi ins Love Valley. Hierbei handelt es sich um einen Park, der ganz im Zeichen der Liebe steht und um einen See angelegt ist.
Love Valley von oben
Wobei im Park hier und da noch zahlreiche Arbeiten stattfanden, welche aber nicht sonderlich störten. So verbrachten wir dort den Nachmittag bei schönem Winterwetter, bevor wir zu Fuß Richtung Gasthaus liefen.

Am darauffolgenden Tag unternahmen wir eine Citytour. Zuerst ging es zum Hang-Nga-Haus, auch besser bekannt als Crazy House. Auch wenn viel los war, war es definitv einen Besuch wert. Hierbei handelt es sich anders als der Name vermuten lässt um mehrere Gebäude. Das Innere dieser Gebäude besteht aus Höhlen, verschlungenen Gängen und Treppen, skurrilen Möbeln und lebensgroßen Tierstatuen. Man fühlt sich irgendwie an Alice im Wunderland erinnert. Das Haus funktioniert gleichzeitig als Café sowie Gästehaus und wird aktuell auch noch erweitert.

Crazy House_1
Als nächstes ging es zum ehemaligen Sommerpalast des letzten Kaisers (Bao Dai) von Vietnams. Wenn im südlichen Teil des Landes die Temperaturen zu heiß wurden, zog es ihn mit seiner Familie ins kühlere Dalat. Das Wort Palast verbindet man erstmal mit einem prunkvollen Gebäude. Steht man dann davor, sieht es recht bescheiden aus.
Sommerpalast des letzten Kaisers Bao Dai
Aber genau das machte es interessant. Besonders gefiel uns, dass man sich in vielen Räumen völlig frei bewegen konnte und dort nichts mit Absperrbändern blockiert wurde. Zusätzlich erfuhr man anhand von Hinweistafeln noch welche Funktion die einzelnen Räume für die Familie hatte.
Weiter ging es diesmal mit dem Taxi zur Truc Lam Pagoda. Das Areal selbst ist ganz hübsch, der Eintritt kostenfrei, kann man also durchaus mal besuchen. Leider war der vermeintlich interessanteste Teil für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Von hieraus fuhren wir mit der Seilbahn wieder etwas näher Richtung City. Während unserer Fahrt fing es an zu regen und die Gondel wurde durch den Wind doch etwas geschüttelt, aber die Konstruktion aus österreichischem Hause hielt Stand,
Seilbahnfahrt Richtung City
Angekommen schüttete es nun aus vollen Kübeln, so dass wir die Zeit für ein Mittagessen nutzen. Eine volle Platte gebratenen Reis mit Gemüse für knapp drei Euro, bei dem am Ende auch drei Personen satt geworden wären… konnte man nicht meckern.
Weiter ging es zum alten Bahnhof in Dalat. Außer ein paar alten Touristenzüge in das sieben Kilometer entfernte Trai Mat fahren, existiert hier kein regulärer Bahnverkehr mehr. Das diese Züge nur vier Mal am Tag verkehren war uns natürlich nicht bekannt, so dass der nächste Zug erst in mehr als einer Stunde starten sollte. Wir schlugen die Zeit tot, in dem wir zu einem großen Supermarkt liefen und uns umschauten. Was daheim die wöchentliche Routine ist, empfinden wir in fremden Ländern als recht faszinierend und ist immer ein netter Zeitvertrieb.
Nachdem wir zu lang fasziniert waren, drohte der letzte Zug an diesem Tag zu verpassen. Also nahmen wir das Taxi um wieder an den Bahnhof zu kommen. Rechtzeitig angekommen, kauften wir unsere Tickets, die zusammen stolze 248.000 Dong kosteten und suchten uns einen Sitzplatz. Eisenbahnfanatiker könnten nun sicherlich sagen aus welchem Jahr der Zug ungefähr war. Als Laie können wir aber immerhin ganz präzise sagen, dass der Zug alt war.
Alter Bahnhof
Nach einer etwa 20 minütigen Fahrt durch eine recht unspektakuläre Landschaft, die größtenteils aus Gewächshäusern bestand, erreichten wir Trai Mat. Da wir nur 45 Minuten Zeit hatten, bevor der Zug wieder zurückfahren sollte, machten wir uns auf zur nahegelegenen Linh Phuoc Pagoda. Ein paar schöne alte Bauwerke, zu denen sich die Anreise mit dem Zug definitv gelohnt hatte. Die vorhandene Zeit reichte völlig aus um sich alles ohne Hetzen zu müssen anzuschauen.
Linh Phuoc Pagoda_1
Nach der Ankunft am Bahnhof in Dalat besuchten wir noch den örtlichen Markt, aßen hier und da eine Kleinigkeit bis war satt waren und konnten wie schon am Vortag beobachten wie die Polizei aufräumte.
Warum, wieso, weshalb wissen wir zwar nicht, aber an einer bestimmten Stelle kommt die Polizei einmal abends und lässt die Garküchen inkl. Sitzplätze abbauen. Je nach Lust und Laune des Polizisten fliegt dann mal der ein oder andere Plastikstuhl durch die Luft. Das ganze Prozedere ist dann mit dem Abzug der Uniformierten nach 15 Minuten vorbei und weitere 10 Minuten sieht es wieder aus wie vorher und alles brutzelt und schlemmt vor sich hin. Bis vermutlich zum nächsten Abend.

Den nächsten Tag verschliefen wir oder verbrachten diesen mit Reiseplanung. Abends schauten wir noch der Eintracht in Augsburg zu und so konnte man halbwegs zufrieden ins Bett gehen bevor am nächsten Tag der Bus uns nach Nah Trang bringen sollte.
Ein kurzer Bericht hierzu erfolgt zeitnah.

Bis dahin
Christopher & Carolyn

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