Im roten Zentrum

Ayers Rock_8Hallo zusammen,

heute war es soweit und es sollte ins rote Zentrum Australiens gehen. Dazu ging es früh mit der Straßenbus zum Busbahnhof und von dort aus zum Flughafen. Das Gepäck war schnell eingecheckt, die Sicherheitskontrolle schnell passiert und so hieß es warten bis zum Abflug. Eigentlich machte sich ja ein kleiner Hunger bemerkbar. Da aber die Preise annährend doppelt so hoch wie am heimischen Flughafen war, entschieden wir uns den Hunger mit Flüssigkeit entgegen zu wirken. Der Flug selbst war nun nichts besonders, da Jetstar = LowCost Airline. Recht pünktlich setzten wir im Outback auf und wurden von den Temperaturen fast erschlagen. 38 Grad meldete das Thermometer. Nach den 20 Grad in Melbourne wollten wir es zwar wärmer haben, aber dies war doch eine Spur zu viel.

Ayers Rock vom Flugzeug aus
Nachdem wir unseren Mietwagen erhielten konnte es los in das 15 Kilometer entfernte Dorf am Uluru gehen. Eigentlich handelt es hierbei mehr um ein Resortkomplex mit verschiedenen Unterkünften der gehobenen Preisklasse sowie einem „Dorfzentrum“ mit einem Supermarkt und einigen anderen Geschäften. Wir ließen erstmal ein paar Dollar im Supermarkt und wollten anschließend unsere Zimmer beziehen. Check-In erst ab 15:00 Uhr möglich. Also Plan umgeworfen und nach einer kurzen Pause direkt weiter zum 60 Kilometer entfernten Kata Tjuta. Auf dem Weg dorthin darf man dem australischen Staat dann noch 25 Dollar pro Person für ein Drei-Tagesticket entrichten. Nach einer guten Stunde kamen wir an unserem Zielort an, nahmen genügend flüssigen Proviant mit uns und machten uns auf den Weg.
Kata Tjuta
Man möge meinen die Hitze hätte uns am meisten zu schaffen gemacht. Dem war aber nicht so. Jeder kennt bestimmt im Sommer den Anblick einer Kuh an der gefühlte 100 Fliegen haften. Genau so ging es uns auch. Ohne vor dem Gesicht wedeln hat man immer mindestens ein halbes Dutzend Viecher im Gesicht. Dazu mindestens doppelt so viele an allen anderen Körperteilen. Es summte und brummte ununterbrochen um einen herum. Man konnte sich kaum unterhalten ohne sich dem Risiko auszusetzen eine zu verschlucken. Trotzdem wanderten wir eine gute halbe Stunde zu diesem Aussichtspunkt:
Aussichtspunkt am Kata Tjuta
Eigentlich wären wir gerne noch das Valley of Wind durchquert. Dies wird aber bei Temperaturen über 36 Grad gesperrt und hätte mit dem nervenden fliegenden Anhang aber auch keinen Sinn gemacht. Also ging es zurück zum Auto und ins Dorfzentrum um uns einen Fliegenschutz um den Kopf zu kaufen. In einem Shop wurden wir fündig und konnten zwei Stück für 15 Dollar erstehen. Dies sollten sich definitiv bezahlt machen. Nachdem wir einchecken konnten, machten wir uns gegen Abend auf Richtung Ayer Rock um uns den Sonnenuntergang anzusehen:
Ayers Rock - Sonnenuntergang
Danach ging es im Dunkeln zurück und wir umkreisten dreimal unsere Unterkunft bis wir einen Parkplatz finden konnten, bzw. mal nicht dran vorbei gefahren waren. Wir hatten übrigens beide Nächte Glück, denn uns sollte das Vierbettzimmer während unserem Aufenthalt alleine gehören und so konnte man sich großzügig auf kleinem Raum entfalten.
Der nächste Tag stand ganz im Zeichen des Ayers Rocks. Wir machten uns früh auf die Socken um den Sonnenaufgang zu erleben. Es hat schon irgendwie etwas Mystisches wenn die ersten Sonnenstrahlen auf den großen roten Felsen mitten im Outback fallen.
Ayers Rock - Sonnenaufgang
Anschließend ging es zu einem am Ayers Rock gelegenen Parkplatz, von wo wir einmal den Uluru zu Fuß umrunden wollten. Wir starteten gegen 7:15 Uhr und brauchten für die gut 10,5 Kilometer gute drei Stunden. Auf dem Weg auf dem wir nur selten weitere Leute trafen konnte man immer wieder phantastische Ausblicke auf den roten Uluru werfen. Ein wirklich faszinierender Berg! Auch die am Vortag erworbenen Fliegennetze richteten ihren Dienst hervorragend und wir waren froh diese Investition getätigt zu haben.

Generell gibt es auch die Möglichkeit den Uluru zu besteigen. Da die Ureinwohner dies nicht für gut befinden, war für uns von vorne rein klar, dass wir dies nicht tun werden. Davon mal abgesehen war der Aufstieg aufgrund des immer wieder auftauchenden Windes eh gesperrt. Aber der Weg nach oben hätte es aber auch echt in sich gehabt.
Auf unserem Rundweg wurden wir von allem kriechenden Getier verschont, wobei wir einer Schlangenbegegnung oder Ähnlichem nicht abgeneigt gewesen wären. Vorausgesetzt das Tier hätte einen gesunden Abstand eingehalten. Nach dem Rundgweg machten wir uns zum Hotel zurück und verbrachten den Tag mit Blog schreiben, einer Runde Kaltgetränke an der Bar und dem Austoben in der Gemeinschaftsküche beim kredenzen von Spaghetti Bolognaise mit wenig Bolognaise in der Tomatensauce.

Am nächsten Tag hieß es um 10:00 Uhr auschecken und die Zeit im Internet in der Lobby totschlagen. Gegen 12:00 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Flughafen. Die Standardprozedur (Mietwagen abgeben, Einchecken, Sicherheitskontrolle) ging alles ziemlich schnell, so dass wir in der wohl kleinsten Wartehalle der Welt auf unseren Flug warteten.
Recht pünktlich hob unser Flieger nach Sydney ab, wo wir einen weiteren Flug nach Brisbane nahmen. Dort ging es dann gegen 21:00 Uhr mit dem Taxi zu unserem Hotel. Bei der Ankunft stellte sich heraus, dass genau unter unserem Zimmer ein Casino inkl. Bar war. In einem weiteren Raum wurde fröhlich Karaoke geträllert, die wir trotz geschlossener Tür und Fenster auch in unserem Zimmer hörten. Ob wir es besser können weiß ich nicht, aber Gesangsprofis waren da in der unteren Etage nicht am Werk. Wir suchten uns noch eine externe Futterquelle, landeten mangels Alternativen und Lustlosigkeit große Entfernungen zurück zu legen bei Pizzahut und genossen unser Essen bei angenehmen Temperaturen im Freien. Bei unserer Rückkunft endete die musikalische Unterhaltung recht zeitnah so dass wir einen ruhigen und erholsamen Schlaf finden konnten.

Viele Grüße
Christopher & Carolyn

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