Die ersten Tage im Camper

Fraser Island - 75 Mile Beach_6Hallo zusammen,

nach einer geruhsamen Nacht sollte am heutigen Tag das Leben im Camper starten. Zur Abholstation von Apollo sollte uns der öffentliche Bus befördern. Der etwas ältere Busfahrer hatte seine Freundlichkeit heute wohl daheim gelassen, nahm uns aber trotzdem mit. Das ganze Prozedere bei Apollo dauerte inkl. Wartezeit mehr als eine Stunde, so dass wir gegen 11:30 Uhr vom Hof rollen konnten.
Erste Mission des Tages war es den vorhandenen Kühlschrank für die nächsten Tage aufzufüllen. Also ging es zu einem in unserer Fahrtrichtung liegenden Aldi und es wurde erstmal ausführlich geshoppt. Nachdem alles im Camper verstaut war, sollte es Richtung Norden gehen. Allerdings stellte Carolyn fest, dass wir unsere großen Rucksäcke im Büro der Abholstation stehen gelassen haben. Ähhmm ja, da haben wir wohl vor lauter Begeisterung über unser neues Gefährt wohl irgendwie was vergessen. Also ging es wieder zurück zum Startpunkt. Klar, dass jetzt am frühen Freitagnachmittag die Straßen dann schon voller wurden. Wieder an der Abholstation angekommen, stand unser Gepäck noch genau da wo wir es drei Stunden vorher abgestellt haben. Wir nahmen unseren Rucksack ohne das es irgendjemand auch nur annährend interessierte und wiederholten unsere Fahrt Richtung Norden. Stadtauswärts nun teilweise im Schritttempo. Wir suchten uns mit Hilfe der kostenpflichtig erworbenen Camps App einen kostenlosen Stellplatz und fanden diesen am späten Nachmittag. Den Abend verbrachte man mit weiterer Planung für die nächsten Tage. Dabei stellte sich heraus, dass die App doch nicht so das wahre war und wir luden uns die 21 Tage kostenfreie WikiCamps App herunter. Passt genau für unseren Reisezeitraum und diese sollte sich die nächsten Tage auch als Maß aller Dinge zur Routenplanung herausstellen.

Nach einer recht guten Nacht ging es am späten Vormittag nach Maryborough auf einen kostenpflichtigen Campingplatz, da es Strom für unseren Camper gab. Was wir nämlich vorher nicht bedacht haben, dass sämtliche Steckdosen nur mit externer 240V Stromversorgung funktionieren. Da am gleichen Abend auch die Eintracht spielen sollte, quartieren wir uns gleich zwei Tage ein um am nächsten Tag nicht früh aufstehen zu müssen. So richteten wir uns erstmal ein, fuhren die Markise aus und stellten Tisch und Stühle auf.

Unser Camper
Am Abend fuhren wir den integrierten Gasgrill aus und es gab endlich mal wieder ordentlich Fleisch auf den Tisch. Der Mann grillte das (im Aldi) erlegte Fleisch und die Frau verarbeitete das geerntete Grünzeug sowie Kartoffeln und Knoblauchbrot.
Grillsaison eröffnet_2
Das Abendessen war eines der Besten seit langer Zeit. Das letzte Mal als es selbst gegrilltes gab, war am 14. August letzten Jahres bei Carolyns Eltern. Der weitere Abend wurde mit Kniffel, Bier und Cider bis zum Eintrachtspiel verbracht. Die darauffolgenden zwei Stunden streichen wir an der Stelle mal aus dem Gedächtnisprotokoll und widmen uns dem nächsten Tag zu. Viel passierte an diesem nicht. Wir entspannten vor unserem Camper und machten abends einen Spaziergang am nahegelegenen Fluss um ein paar Koalas zu sichten. Mehr als eine Eule gab es aber nicht zu sehen. Da es schon dunkel war als wir zurückkamen, warfen wir erneut den Grill an und ließen es uns erneut vorzüglich schmecken.

Montagmorgen ging es in das nicht weit entfernte Hervey Bay mit erstem Stopp am Besucherzentrum. Hier versorgten wir uns erstmal mit einigem Infomaterial, besonders zu Fraser Island. Den restlichen Tag verbrachten wir mit Planung, einigen Einkäufen und kehrten wieder zum Besucherzentrum zurück um uns unser Park&Shop Ticket zu holen. Hierbei bekommt man die Erlaubnis für 20 Stunden zu Campen wenn man anhand eines Kassenzettels nachweisen kann, dass man in der Stadt 10 AUD umgesetzt hat.
Den Dienstagvormittag vertrödelten wir und buchten gegen Mittag im Besucherzentrum unsere Tour nach Fraser Island, der größten Sandinsel der Welt. Am Nachmittag fuhren wir ans Meer und erkundigten bei einem Spaziergang etwas die Stadt.

Hervey Bay - Hafen
Auf einem Steg, der weit ins Meer hineinragte, konnten wir neben vielen Fischen auch zwei Schildkröten, sowie einen kleinen Hai erspähen. Wobei wir uns bei letzterem nicht sicher sind, da er sich nur ganz kurz zeigte. Am Abend stellten wir unseren Camper wieder an gleicher Stelle ab, da dies einfach weit und breit die günstigste Übernachtungsmöglichkeit war.

An unserem dritten Tag ging es nach Fraser Island. Hierzu fuhren wir zum Einsammelpunkt an den Hafen wo unser 16 Mann Bus uns fast pünktlich einsammelte. Da die Insel nur aus Sand besteht sind nur 4WD Fahrzeuge erlaubt, da sonst die Gefahr zu groß ist irgendwo im Sand liegen zu bleiben. Weiter ging es nach River Heads, von wo wir aus mit der Fähre nach Fraser Island übersiedelten. Dort angekommen ging durch den Regenwald quer über die Insel zum 75 Mile Beach.

Fraser Island - 75 Mile Beach
Diesen fuhren wir 35 Miles entlang bis Eli Creek. Hier kann man einen kleinen Bach durchlaufen oder bei Bedarf an diesem in Sichtweite zum Meer seinen Liegeplatz aussuchen. Dazu gab es etwas Gebäck und eine Tasse Tee als kleines Frühstück.
Weiter ging es zum nahegelegenen Schiffswrack der Maheno. Das Schiff ist hier 1935 währen eines Zyklons auf Grund gelaufen bzw. wurde am Strand angespült. Davor war das Schiff ein Luxusliner und im ersten Weltkrieg ein schwimmendes Krankenhaus. Die Reste von diesem zur damaligen Zeit sehen heute so aus:
Fraser Island - Schiffswrack Maheno_2
Weiter zu „the Pinnacles“, die im Sonnenlicht schön schimmerten. Egal wo man hier am Strand war, man hatte immer eine wunderbare Sicht auf den langen Strand und dem Wellen durchsetztem Meer. Anschließend ging es den 75 Mile Beach wieder zurück und ins Inselinnere. Leider zog es sich nun zu und es fing an zu regnen. Aber wer kann schon sagen, dass er im Regen auf Fraser Island war? Wir können es, auch wenn wir darauf auch hätten verzichten können. Dadurch gab es aber auch ganz interessante Fotomotive im Regen, u.a. eine Straße durch die sich das Wasser wie in einem kleinen Fluss schlängelte.
Nach dem inkludierten Mittagessen, welches im Übrigen hervorragend war, ging es selbstständig zu einer kleinen Wanderung durch den Regenwald. Zum Ende hin, fing es dann richtig an zu schütten, so dass man halb nass wieder an der Futterstelle ankam. Kurz darauf fuhren wir zum Lake Mackenzie, einem Süßwassersee im Inselinneren.
Fraser Island - Lake Mackenzie_2
Hier hatten wir 1,5 Stunden Zeit das kalte Nass und die Sonnen zu genießen. Ja wenn sich letztere den mal gezeigt hätte. Es blieb zwar trocken, aber zum Schwimmen war es dann doch etwas zu frisch. So hielten wir nur die Füße ins kühle Nass und philosophierten über das Leben. Gegen 16 Uhr ging es dann zurück zum Bus, mit diesem zur Fähre und wieder ans Festland. Jetzt zum Schluss klarte der Himmel dann nochmal auf. Das hätte auch gut und gerne 3 Stunden früher passieren können. Nichtsdestotrotz hatten wir einen schönen Tag auf der größten Sandinsel der Welt, Fraser Island.
Am Abend fütterten wir unseren Camper noch mit einer Ladung Diesel und übernachteten wieder an alt  bekannten Ort.Früh ging es ins Bett, da wir am nächsten Tag zum Delfine gucken und füttern nach Tin Can Bay wollten. Ob wir da angekommen sind und was wir sonst noch so erlebt haben, erfahrt ihr demnächst.

Viele Grüße
Christopher & Carolyn

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