Von Kiwis, Toiletten und Glühwürmchen (Tag 4 und 5)

Whangarei - WegweiserHallo zusammen,

nach unseren zwei Nächten an der Cable Bay und dem Besuch der Nordwestlichsten Spitze Neuseelands sollte es wieder etwas Richtung Süden gehen. Eine andere Richtung war an dieser Stelle ja auch kaum möglich. Da wir bisher noch kein mobiles Internet hatten und die letzten beiden Tage ohne WLAN leben mussten, waren wir aktuell für die nächste Nacht obdachlos. Also ging es nach dem Frühstück und dem üblichen „Wieder alles rein ins Auto“ erstmal mit dem Gedanken weiter, dass sich schon irgendwie und irgendwo etwas ergeben wird.
In Paihia hielten wir am Countdown (Supermarktkette, Anm. der Redaktion) und beschlossen uns mit Internet zu versorgen. SIM-Karte + 500MB sowie uneingeschränktes Telefonieren in Neuseeland (30 Tage Gültigkeit) für 20 NZD war ein ganz angenehmer Deal. Somit waren wir am Ende der Welt wieder weltweit vernetzt und schauten uns im Netz erstmal nach Unterkunftsmöglichkeiten um. Da wir in Paihia nichts in unserem geplanten Budget fanden, beschlossen wir kurzfristig hier nur ein paar Stündchen zu verbringen und uns in Whangarei für zwei Nächte einzuquartieren.

Paihia ist ein kleiner Ort mit ungefähr 2.000 Einwohnern. Was man wohl überall in Deutschland als totes Kaff bezeichnen würde ist hier ein beliebter Touristenhotspot. Die Stadt ist ein guter Ausgangspunkt um alles zu tun, was man auf dem Wasser so machen kann: Tauschen, Segeln, Fischen, Bootsrundfahrten und so weiter. Da wir aber lieber an Land blieben schauten wir als erstes bei der St. Paul’s Anglican Church vorbei. Die 1925 erbaute Kirche war ein wahres kleines Schmuckstück.

Paihia - St. Paul's Anglican Church_1
Anschließend besuchten wir einen kleinen Handwerk- und Kunstmarkt. Hier waren ein paar wirklich originelle und handwerklich wirklich schöne Stücke dabei. Aber als Backpacker ist der Platz begrenzt und alles was man kauft muss man die nächsten Monate mit sich herumschleppen. Da überlegt man sich zwei Mal ob man etwas kauft oder wie in unserem Fall, es eben bleiben lässt. Bei einem guten neuseeländischen Eis verbrachten wir noch etwas Zeit an der Uferpromenade bevor wir unsere Fahrt fortsetzten.
Paihia - Strand
Auf dem Weg hielten wir noch in Kawakawa um auf die Toilette zu gehen. Auf eine Klogeschichte haben doch hier alle schon gewartet, oder? Details gibt es jetzt keine, aber das stille Örtchen an dem wir hier waren ist keine normale öffentliche Toilette. Es ist ein von dem Herr Friedensreich Hundertwasser entworfenes Bauwerk. Und nicht irgendeins, sondern das Letzte vor seinem Tod und das einzige auf der Südhalbkugel. Also markierte man schnell auf hessisch und zog wieder von dannen.
Kawakawa  - Friedensreich Hundertwasser_2
Am Nachmittag besuchten wir noch die Kawiti Glowworm Caves. Hier gab es für 20 NZD pro Person eine 45-minütige Führung durch eine Höhle voller Glühwürmchen. Die Führerin erzählte vieles und gab einen guten Einblick in die Welt der leuchtenden Tiere. Sobald sie allerdings das Licht ausschalte und man die Glühwürmchen sehen konnte, schaltete auch unser Gehör ab, da der Anblick wirklich faszinierend war. Somit blieb das Hintergrundwissen etwas auf der Strecke liegen, machte uns aber nichts aus. Fotos gibt es an der Stelle keine, da man die Bewohner der Höhle ja nicht verschrecken wollte.
Anschließend ging es weiter zu unserem eigentlich Ziel nach Whangarei. Hier quartierten wir uns auf einem Campingplatz ein, der neben Zelt- und Caravanstellplätze auch kleine Doppelzimmer in Containern zur Verfügung stellt.
Whangarei - Unterkunft Campingpark
Am nächsten Tag machten wir Whangarei und die nahe Umgebung unsicher. Pünktlich zur Öffnung des Kiwi North standen wir am Ticketschalter. Grund unseres Besuches war vor allem die Möglichkeit zwei der nachtaktiven Kiwis zu sehen. Die Laufvögel sind der Stolz der Neuseeländer und vor dem Aussterben bedroht, so dass vieles dafür getan wird, dass diese Tiere erhalten bleiben. Im Museum gab es einige Maori-Artefakte sowie Gegenstände aus der Kolonialzeit zu bestaunen. Auf dem Komplex der Anlage befinden sich ebenfalls einige Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, die wie ein kleines Dorf angelegt sind. Die Gebäude wurden größtenteils von ihrem ursprünglichen Ort aus der Stadt umgesiedelt um die Geschichte Whangareis zu dokumentieren.
Whangarei - Kiwi North_5
Nach einem kurzen Besuch im Botanica & Cafler Park machten wir uns auf zum Hafen der Stadt. Für 2 NZD konnte man hier den ganzen Tag parken. Nach einem kleinen Rundgang machten wir einen Stopp in Claphams National Clock Museum. Benannt nach Archibald Clapham sind hier über 1500 Uhren aus den letzten 500 Jahren ausgestellt. Eine wirklich interessante Ausstellung mit allerhand kuriosen, lustigen, schönen und beeindruckenden Exponaten.
Whangarei - Claphams National Clock Museum_2
Am Nachmittag machten wir uns noch auf zu den Whangarei Falls. Der wirklich schöne Wasserfall am Rande der Stadt wurde für ein kurzes Entspannen in der Sonne genutzt, die wie jeden Tag im Schatten gute 25 Grad erreichte.
Whangarei Wasserfälle
Zum Abschluss des Tages wollten wir noch in die Abby Caves. Aufgrund fehlender Ausrüstung in der Form von Licht, d.h. Taschenlampe mussten wir das Vorhaben am Hinweisschild auf dem Fußweg zu den Höhlen leider abbrechen. Daher beschlossen wir den Nachmittag auf der kleinen Terrasse unseres Containers ausklingen zu lassen.
Am nächsten Tag (Mittwoch) stand eine lange Autofahrt bis in die Nähe von Whitianga auf dem Programm. Mehr dazu folgt im nächsten Blogeintrag.

Viele Grüße aus dem traumhaften Neuseeland

Christopher & Carolyn

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