Geschichte in Kambodscha

Carolyns neuer FreundGuden Tach miteinander,

nach Battambang ging es in die Hauptstadt nach Phnom Penh, in der wir uns für drei Nächte einquartiert hatten. Phnom Penh selbst empfanden wir jetzt nicht als besonders schön. Zum einen lag hier wesentlich mehr Müll herum als an anderen Orten in Kambodscha und zum anderen gab es immer mal wieder etwas merkwürdige Gerüche. Aber wenn man auch die Geschichte Kambodschas etwas kennen lernen möchte, eignet sich die Hauptstadt eben ganz gut dazu.

Die jüngere Geschichte haben vor allem die roten Khmer geprägt. Bevor wir uns mit dem Thema näher beschäftigten, wussten wir nur dass diese in Verbindung mit einer dunklen Zeit in Kambodscha stehen. Mal kurz zusammengefasst:
Die roten Khmer mit ihrem Anführer Pol Pot hatten die Ideologie, einen reinen Agrarstaat aufzubauen, d.h. die gesamte Bevölkerung sollte in der Landwirtschaft arbeiten. Jeder der dieses Vorhaben behinderte oder behindern könnte wurde gefoltert und umgebracht. So staben in 3 ¾ Jahren in Kambodscha drei Millionen Menschen (von ca. 8 Millionen Einwohnern landesweit), getötet von den eigenen Landsleuten. Und das auf ziemlich bestialische Weise. Landesweit gab es etliche dieser Foltergefängnisse und sogenannte Killing Fields, auf denen die Menschen später umgebracht worden, wenn dies nicht schon im Gefängnis geschah. In Phnom Penh befindet sich in dem ehemaligen Gefängnis S-21 heute das Tuol-Sleng-Genozid-Museum, sowie etwas außerhalb wohl das bekannteste Killing Field Choeung Ek.

Wir organisierten uns einen Tuktukfahrer der uns an einem Tag zu den beiden Orten bringen sollte und auf dem Rückweg am königlichen Palast absetzen sollte. Pünktlich um 7:30 Uhr ging es am Hotel los und zuerst Richtung Museum. Wir waren etwas überpünktlich, so dass wir noch einen Moment bis zur Öffnung warten mussten. Vorteil war hierbei, dass noch nicht ganz so viele Leute da waren. Mit einem englischen Audioguide ausgerüstet, sahen wir uns gute 1,5 Stunden das Gefängnis aufmerksam an und machten auch ein paar Fotos von außen. Auf Einzelheiten verzichten wir an der Stelle mal. Ich denke jeder der sich für die Geschichte interessiert findet im Internet zahlreiches Material dazu.

Tuol Sleng Genocide Museum - Originalzustand
Anschließend ging es raus aus der Stadt nach Choeung Ek zu den Killing Fields. Hier war dann schon etwas mehr los, aber die Menschen verliefen sich auf dem Gelände ganz gut. Auch hier nahmen wir uns einen Audioguide, diesmal in unserer Heimatsprache. Von den ca. 17.000 exekutierten Menschen fand man 8985 Leichen in 86 Massengräbern. Es existieren, noch ca. 45 weitere Gräber, die man so belassen hat. Auch heute noch kommen immer wieder Knochen oder Kleidungsstücke zum Vorschein, die alle paar Monate von den Mitarbeitern eingesammelt werden. Da läuft einem schon ein Schauer über den Rücken, wenn man dies auf dem Gelände sieht.
Choeung Ek - Massengräber auf dem Gelände
Nach guten 2,5 Stunden Geschichte an diesem grausamen Ort, ließen wir uns von unserem Tuktukfahrer wie bereits erwähnt am königlichen Palast absetzen. Hierbei handelt es sich um ein großes Areal, von dem die Hälfte für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Auf der anderen Hälfte treibt sich der König den lieben langen Tag so rum. Sehenswert war der Palast definitv, auch wenn es ziemlich heiß am frühen Nachmittag war.
Royal Palace - Impressionen_3
Die anderen 1,5 Tage verbrachten wir mit dem Erkunden der Stadt zu Fuß, besuchten ein großes Einkaufszentrum und mussten auch wie der vergangenen Monate bereits feststellen, dass wir kein Glück auf der Suche nach dem hessischen Nationalgetränk hatten. Aber Abhilfe naht, in fünf Wochen sind wir in Bangkok und da wissen wir genau wo es das Stöffche gibt.
Aktuell sind wir in Sihanoukville bzw. am Otres Beach, welcher sich ca. sieben Kilometer entfernt befindet. Die Stadt und das Touristenzentrum haben wir bewusst hinter uns gelassen um mal für eine Woche zu entspannen.
Außer ein paar Unterkünfte sowie einigen Bars/Restaurants gibt es hier nicht viel und somit genießt man die Ruhe und den massenhaften Platz im wunderschönen Wasser.
Otres Beach_5
Am morgigen Dienstag geht es dann weiter nach Ho Chi Minh City, bzw. auch bekannt unter dem alten Namen Saigon, nach Vietnam.

Bis dahin viele Grüße
Christopher & Carolyn

 

 

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