wir sind mal wieder etwas spät dran mit unserem Blogeintrag. Es ist aber auch ein Teufelskreis. Macht man es nicht sofort bzw. zeitnah, schiebt man es getreu dem Motto „Jetzt macht ein Tag mehr auch nichts mehr aus“ so vor sich her. Bis man sich dann mal aufrafft, dauert es einen Moment. Dieser Moment ist heute gekommen.
Und nun zurück zum Sport… ähh nach Siem Reap.
Den ersten Tag haben wir uns zwei Fahrräder geliehen, sind durch die Stadt gedüst und sind u.a. auf einer Minigolfanlage gelandet. 14 Bahnen und für jedes Hole-in-one gibt es ein Freibier. Zusätzlich galt es auf die Kreidetafel mit der Top-5 Bestenliste zu kommen. Hierzu sollte also maximal eine 42 auf unseren Spielscheinen am Ende stehen. Die ersten Bahnen gingen dann auch locker flockig von der Hand und es sah gar nicht mal so schlecht aus. Aber dann kamen die anspruchsvolleren asiatischen Bahnen und das Fiasko nahm seinen Lauf. Es waren aber auch ein paar echte Kackbahnen dabei.
Der Abend war kurz, denn die Nacht sollte es auch werden. Um halb vier klingelte der Wecker und um 4:30 Uhr sattelten wir auf unseren Maschinen auf. So fuhren wir los, anfangs noch etwas langsamer, später drehten wir dann voll auf und heizten mit 20 km/h Richtung Ticketschalter. Wir waren zwar nicht die Schnellsten, wurden auch von vielen Tuktuks überholt, aber wir waren definitiv die Coolsten. Die Theuerkauf-Gang war On The Road und keiner konnte uns aufhalten!
Am späten Nachmittag sollte dann das Highlight Angkor Wat folgen. Zu dem Zeitpunkt waren wir dann schon gute 12 Stunden unterwegs und somit blieb im ersten Moment der WOW-Effekt irgendwie aus. Auch weil ich den Tempel irgendwie von Bildern her anders in Erinnerung hatte. Dennoch war vor allem die Größe des gesamten Areals beeindruckend. Da verlief sich die Masse an Touristen recht gut. Hier machten sich dann auch die Füße bemerkbar, mit denen man schon den ganzen Tag bei über 30 Grad auf diversen Tempelanlagen unterwegs war. Im Endeffekt war es etwas schade, dass man Angkor Wat nicht mehr so sehr genießen konnte. Für ein paar schöne Fotos reichten die Kräfte dann aber noch und so bleibt dieser fantastische Tag auf der Tempelanlage mit dem bekanntesten Tempel Angkor Wat als Schlusspunkt in Erinnerung.
Am nächsten Tag war der 31. Dezember und wir schliefen erstmal so richtig aus. Den Tag vertrödelte man irgendwie und erholte sich, da man ja abends nochmals vor die Tür wollte. Zuerst ging es zum Abendessen in ein indisches Restaurant, wo wirklich alles gestimmt hat. Das Ambiente, der Service und zu guter Letzt das Essen waren hervorragend. An der Stelle, kann sich der ein oder andere schon mal darauf einstellen, dass es auch daheim dann mal zum Inder geht wenn wir wieder da sind.
Vollgefuttert ging es dann weiter zur Maniküre inkl. Farbanbringung auf den Nägeln für Carolyn. Da mir keine Farbe zusagte, verzichtete ich drauf. Weiter ging es Richtung Pub Street, die schon ziemlich voll war. Nach einem Getränk in der ersten Bar, schlenderten wir durch die Gegend auf der Suche nach einer netten Lokalität. Bei irgendeiner Überquerung einer Straße verabschiedete sich dann einer meiner heißgeliebten Flip Flops. Der Zehentrenner brach heraus und somit war der Schuh völlig unbrauchbar. Ruhet in Frieden (An der Stelle eine Gedenkminute).
Carolyn flitzte zum nächsten Laden und besorgte mir ein neues Paar. Natürlich bei weitem nicht so bequem und toll wie meine eben dahingeschiedenen 🙁
Nachdem wir uns an einem mobilen Cocktailstand irgendwo versorgt hatten, fanden wir dann doch noch ein Pub, in dem wir uns niederließen. Zu Mitternacht gab es dann gratis Schampus und irgendwo konnte man ein paar Raketen sehen. In Kambodscha selbst beginnt das neue Jahr erst im April, so dass es für die Einheimischen diesbezüglich nichts zu feiern gibt. Auf den Straßen waren trotzdem jede Menge, da diese sich die Party trotzdem nicht entgehen lassen wollten.
Unseren Abschluss fanden wir dann wiederraum an bei einem mobilen Cocktailstand, an dem man noch den ein oder anderen Drink genoß und sich mit dem einheimischen Betreiber unterhielt. Fotos gibt es von der Silvesternacht leider keine, da wir außer Geld nichts dabei hatten. Wenn man spät ins Bett kommt, sollte man den Folgetag gemächlich angehen. So beschränkte sich unsere Aktivitäten auf Essen, Trinken und Reiseplanung.
Am nächsten Tag stand dann die Fahrt nach Battambang an. Das Erlebte ist eigentlich relativ kurz zusammengefasst. Geplant waren drei Nächte, geworden sind es sechs, da mich ein paar üble Magendarmbakterien unangekündigt besuchten. So etwas hatte ich in der Form das letzte Mal in der Kindheit, also gute 18 bis 20 Jahre her. Da sich auch noch Fieber und Gliederschmerzen dazu gesellten, ging es Abends zum Arzt ins Krankenhaus um auszuschließen, dass man sich irgendwas fieses Tropisches eingefangen hatte. Tropisches wurde nichts gefunden, so dass ich noch einen bunten Mix aus Pillen und Pulver bekam und wir uns wieder zurück ins Hotel machen konnten. Was auch immer ich mir nun die letzten Tage eingeworfen habe, es hat definitv geholfen und das auch noch ziemlich schnell.
Bevor es zum beschriebenen Zwangsaufenthalt im Hotel kam, machten wir noch eine kleine Tuktuktour an einem Nachmittag. Highlight war hierbei der Bamboo Train und die Bat Cave. Bei dem Bamboo Train handelt es sich um ein aus Holz gefertigtes Eigenbautaxi. Hier in Battambang wird dieses heutzutage nur noch für die Touristen genutzt. In anderen Gegenden des Landes dienen diese noch ihrem ursprünglichen Ziel, dem Befördern von Personen und Waren.
Da es nur ein einzelnes Gleis gibt, muss bei Gegenverkehr angehalten und der leichtere Zug (also der mit weniger Waren bzw. Personen) von den Schienen gehoben werden, damit der andere Zug weiterfahren kann.
Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass wir in Battambang im vietnamesischen Konsulat unsere Visa für Vietnam beantragt haben. Im Konsulat selbst war der Antrag völlig unkompliziert auszufüllen und nach gut 10 Minuten waren wir wieder draußen. Zwei Tage später konnten wir dann unsere Pässe inklusive Visa wieder abholen.
Gestern sind wir nun in der Hauptstadt Phnom Penh angekommen. Mehr dazu dann im nächsten Beitrag.
Viele Grüße ins kalte Deutschland
Christopher & Carolyn
2 Responses to Die Gang, Silvester und der Bakterienbefall