Die letzten Tage in Indien

Hallo zusammen,

am Donnerstag stand die Erkundung Jaipurs auf dem Programm. Als erstes fuhren wir zu einem Fort, da es dort Elefanten gab. Wir beließen es diesmal allerdings dabei uns dieses nur von außen anzusehen, da wir die letzten Tage genug davon gesehen hatten. Es machte auf jeden Fall etwas her, keine Frage, aber wenn man zu viel Ähnliches in kurzer Zeit sieht geht der Wow-Effekt leider etwas verloren. Unsere Elefanten haben wir zu Gesicht bekommen und eine gute Aussicht konnten wir ebenfalls genießen. Auf dem Rückweg in die Stadt hielten wir kurz an einem Wassertempel, der mitten auf einem See steht und nur mit einem Boot erreichbar ist. Früher diente der Tempel dem dortigen König als Residenz. Vier der Stockwerke liegen unter Wasser und dienten gerade im Hochsommer als Kühlung für den Palast. Heutzutage wohnt dort keiner mehr und die Anlage ist auch nicht besuchbar, so dass man diese nur vom Ufer aus fotografieren kann.

Wasserpalast
Anschließend ließ uns Rakesh in der Innenstadt von Jaipur raus und wir schauten uns den City Palace und die Umgebung an. Der Palast war jedoch nicht so beeindruckend und auch die Stadt an sich etwas zu hektisch bei dem heißen Wetter. Leute, viel Verkehr und das ganze Gehupe war uns dann doch etwas zu viel, so dass wir relativ zeitig wieder im Hotel waren und uns die Zeit dort vertrieben.
Am nächsten Tag ging es nach dem Frühstück auf dem Weg nach Ranthambhore noch im Affentempel Galtaji nahe Jaipur vorbei. Rakesh organsierte uns den Monkey-Man als Begleiter durch den Tempel. Hier leben ungefähr 3000 Affen (keine Ahnung welche Art das war) und alle sind recht zahm und den Umgang mit Menschen gewohnt. Ich finde Affen ja total faszinierend und freute mich sehr über den Kontakt mit den Tieren.
Galtaji - interessierte Affen
So verbrachten wir eine gute Stunde mit dem Monkey-Man in dem Tempel. Mit einem glücklichen Autor dieses Beitrags ging es dann weiter nach Ranthambhore. Bekannt ist diese Stadt für den dort befindlichen Nationalpark in dem ca. 60 Tiger in freier Wildbahn leben. Nach der Fahrt machte ich am Nachmittag das erste Mal Bekanntschaft mit dem Pool. Am folgenden Tag klingelte der Wecker das erste Mal um 5:00 Uhr da wir um 6:45 Uhr zu Safari abgeholt werden sollten. Da soll mal einer sagen, dass Reise keine harte Arbeit ist! Mit einem offenen Jeep für 6 Personen ging es dann los in den und quer durch den Park.
Im Jeep zum Park
Um es etwas abzukürzen, war das Highlight der morgendlichen Fahrt zwei Schwarzbären, die man aus nächster Nähe bei ihrem Treiben zuschauen konnte. Auf Gegenseitigkeit beruhte dies allerdings nicht, da diese sich für uns so überhaupt nicht interessierten. An interessanten Tieren konnten wir ansonsten noch Antilopen und Affen sehen. Naja gab ja noch den zweiten Versuch am Nachmittag. Also um 14:00 Uhr dasselbe Spiel nochmal, diesmal auf einer anderen Route durch den Nationalpark. Diese Fahrt ähnelte eher einer Fahrt durch einen hessischen Wald, da sich außer Rehe, Hirsche und Vögel nichts zeigen wollte. Obwohl sich unser Fahrer sowie Guide sehr viel Mühe gaben verließen wir den Park wieder ohne einen Tiger zu sehen. Auf der Straße vom Nationalpark Richtung Stadt, die an der Parkmauer entlang führt, sahen wir wie zahlreiche Fahrzeuge die Straße versperrten. Auch unser Fahrer hielt an, so dass wir aus einer Entfernung von ca. 3 Meter doch noch unseren Tiger zu Gesicht bekamen.
Tiger_3
Faszinierend solch ein Tier mal in freier Wildbahn zu sehen. Gleichzeitig aber auch respekteinflößend, da es sich ja dennoch um ein Raubtier mit ordentlich Zähnen handelte. Aber der gute Herr Tiger war wohl satt gewesen, da er sich das Treiben auf der Straße seelenruhig und gähnend anschaute.
Glücklich traten wir die Rückfahrt an und genossen im Hotel wieder ein vorzügliches indisches Abendessen. Danach schalteten wir uns per Skype ins Stadion Kaiser in Burgsolms, wo Martin die Webcam vorm TV platzierte, so dass wir die Eintracht in Hoffenheim gemeinsam mit Carolyns Eltern sowie ihrem Bruder und dessen Freundin schauen konnten. Funktionierte zum wiederholten Mal sehr gut und macht einfach mehr Spaß trotz der großen Entfernung zusammen zugucken.

Den Sonntag verbrachten wir einen Großteil im Auto und fuhren nach Agra. Dort steht wohl das bekannteste Bauwerk Indiens, das Taj Mahal. Rakesh besorgte uns am Abend noch die Eintrittskarten und wir machten uns am nächsten Morgen noch vor Sonnenaufgang mit Kamera und Charly bewaffnet auf den Weg. Wieder harte Arbeit das frühe Aufstehen, puuhh. Eine ganze Menge Touristen hatten wohl die gleiche Idee, so dass wir bei weitem nicht die einzigen waren. Der Einlass ab 6:30 Uhr inklusive der strengen Sicherheitskontrollen verlief dann aber recht schnell so dass wir alle drin waren. Also fast. Denn Charly stellt wohl ein hohes Sicherheitsrisiko für den Tempel dar, denn er musste draußen bleiben. Ob es wohl daran lag, dass er keine Eintrittskarte hatte? Wir wissen es nicht. Also wieder raus und schon bot ein netter Souvenirverkäufer an Charly zu verwahren. Natürlich völlig selbstlos und ohne uns später etwas verkaufen zu wollen. Also gab es das Taj Mahal eben nur für uns zwei zu sehen. Und es war ein atemberaubender Anblick. Es sah aus der Entfernung mit seinem davor liegenden Garten aus wie gemalt.

Taj Mahal_1
Carolyn: „Das ist das schönste Gebäude, das ich jemals gesehen habe“. Ich: „Mein schönstes Gebäude ist das Waldstadion“. Meinungen sind nun mal verschieden 🙂
Wir staunten auf dem Gelände 1,5 Stunden ein Loch nach dem anderen in die Luft und waren uns beide einig, dass es definitiv ein fantastischer Abschluss unserer Indienreise darstellte. Wir lösten Charly noch kostenfrei aus seiner Unterkunft aus und kauften zum Dank noch drei überteuerte Postkarten. Bei einem Preis von 1,30 Euro für alle Postkarten ist das überteuert für unseren Geldbeutel also relativ zu sehen.
Nach dem Frühstück fuhren wir am späten Vormittag zum Ausgangspunkt unserer Reise nach Neu-Delhi zurück. Nach einem Besuch im Lodi-Garten und einem frühen Abendessen gegen 17 Uhr, entließ uns Rakesh gegen 18 Uhr am Flughafen. Dort trödelten wir dann die Zeit bis zum Abflug um 0:15 rum. Wir trafen auch Verena wieder, die ja einige Tage die gleiche Route hatte wie wir. Sie war ein Opfer des aktuellen Streiks bei der Lufthansa geworden, so dass aus ihrem Direktflug nach München ein Flug mit Austria Airlines über Wien wurde. Trostpunkt war wohl, dass sie trotzdem am selben Tag wie geplant heimkommen sollte.

Abschließend noch ein kleiner Rückblick auf unsere Zeit in Indien. Es ist auf jeden Fall ein interessantes Land mit einer fantastischen Küche. Es hat uns auch einige Einblicke in das indische Leben gebracht, wie z.B. bei dem Besuch zu Hause bei Rakesh. Auch haben wir unvergessliche Momente erlebt wie die Nacht in der Wüste, die Tigersafari und den Besuch des Taj Mahals. Auch rückblickend muss ich immer noch Grinsen wenn ich an die Kühe denke, die seelenruhig bei all dem Verkehr auf den Straßen stehen oder liegen. Aber es ist gleichzeitig auch unheimlich anstrengend teilweise gewesen. Die vielen Autos und Motorräder und alles hupt ständig. In Städten hat man kaum eine Sekunde in der man keine Hupe hört. Dazu das unheimliche Gedränge auf der Straße zu jeder Tageszeit. Auf Dauer definitiv nichts für unsere Nerven. Auch hat sich das bekannte Müllproblem bestätigt. Es liegt unheimlich viel Müll herum. Und das leider durchgängig, egal ob an der Straße im Nirgendwo oder in der Klein- oder Großstadt. Man muss leider sagen, dass es wirklich zugemüllt ist. Mülltonnen fast völlig unbekannt. Aber man kennt es wohl nicht anders. Wer sich also in Zukunft mal über die Müllgebühren bei uns beschwert, dem kann einen Besuch Indiens ans Herz legen.
Aber auch so können wir einen Besuch Indiens definitv weiterempfehlen. Es ist wirklich eine völlig andere Kultur, das Essen ist wie erwähnt einfach klasse. Man merkt aber auch wie gut es uns eigentlich geht. Im Vergleich zu anderen Orten auf der Welt jammern wir oftmals auf ziemlich hohem Niveau. Aber auch hier gilt: Wir kennen es ja nicht anders.

Unser Flug ging dann am Dienstagmorgen nach Bangkok, von wo direkt weiter nach Koh Chang gereist sind. Ein kurzer Beitrag hierzu erfolgt zeitnah.

Sonnige Grüße aus Thailand senden euch
Christopher & Carolyn

 

This entry was posted in Indien. Bookmark the permalink.

One Response to Die letzten Tage in Indien

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.