Kurzgeschichten aus Jodhpur und Pushkar

Gude aus Jaipur,

und weiter ging es auf unserer Reise durch Indien. In Jodhpur angekommen besuchten wir als erstes das Fort auf einem Berg. Zu viele Menschen bei heißem Wetter. Also trotteten wir so übers Gelände und waren beide ziemlich demotiviert, so dass wir den Verbleib dort etwas abkürzten und uns zum Hotel begaben.Das Fort an sich ist sicherlich sehenswert, aber nicht in unserem Zustand, da wir uns beide nach einer Dusche sehnten. Diese war doch tatsächlich so mitten in der sandigen Wüste nicht vorhanden gewesen. Nach meiner Dusche beschloss ich mich von Rakesh in die City fahren zu lassen um ein bisschen zu Fuß unterwegs zu sein. Carolyn zog es vor im Hotel zu bleiben. Und viel verpassen sollte sie nicht. Mit der Kamera bewaffnet und mit ein wenig Geld machten ich mich mit Rakesh und seinem Auto auf den Weg. Nachdem irgendwo doch tatsächlich mal ein Parkplatz zu finden war, machten wir eine Uhrzeit für die Rückfahrt aus und gingen jeder seines Weges.
Ich schlenderte ein wenig durch die Straßen der Altstadt. Naja was heißt schlendern? Es war meistens eher ein Spießrutenlauf zwischen vielen Menschen, Autos, Tuktuks und Motorrollern bei dem man zu jeder Zeit höchst wachsam sein musste, damit man nicht doch mal umgemäht wird. In der Altstadt war mal wieder Markt. Wobei da vermutlich an jedem Tag und zu jeder Tageszeit Markt ist. Ob Obst, Gemüse, Schuhe, Taschen, Teppiche, Gewänder, Gewürze oder Möbel, es gab wirklich alles zu kaufen. Das schönste war dort der Clocktower. Eigentlich wollte ich da auch mal hoch um ein bisschen dem Trubel zu entfliehen, bzw. mir diesen leicht erhöht anzuschauen. Aber anscheinend muss vor dem Eingang irgendjemand Bekanntes rumgesprungen sein, da eine ganze Schar an Leuten mit Videokamera und Fotoapparat ausgerüstet eben jenen Eingang zustellte so das kein Durchkommen war. Dann gibt es eben nur ein Foto von unten in meiner Sammlung:

Markt in Jodhpur_2
Anschließend wählte ich noch eine Straße, die den Anfang meiner letzten Blockumrundung sein sollte. Was anfangs noch ganz nett war, entpuppte sich als absolute Seitenstraßenverkehrshochburg. Irgendwann mitten drin gab es kein Vor und Zurück mehr. Überall versperrte alles was zwei bis drei Räder hatte den Weg. Es war kaum eine Lücke mehr zu finden und man konnte die Luftverschmutzung förmlich in der Luft riechen. Ich bin ja bei weitem nicht empfindlich, aber die Luft war echt eine Spur zu hart. Also irgendwie zwischen Ständen, Menschen und Abgasschleudern wieder rausgeschlichen. Wenigstens konnte man nicht nennenswert überfahren werden, da sich ja eh nichts bewegt hatte. Danach hatte ich allerdings genug vom Lärm und der Luft, so dass ich mich wieder Richtung Hotel chauffieren gelassen habe.
Hier gab es dann das beste Abendessen, welches wir bisher in Indien gegessen haben. Ein ganzes Menü mit allerhand verschiedenen leckeren Sachen nur für uns zwei:Foto nicht vorhandenAm nächsten Morgen war unser kurzer Stopp in Jodhpur damit auch schon wieder rum und es ging nach Pushkar, einer Pilgerstätte für Hindus. Hier erwarte uns dann ein Hotel, das fest in Wespenhand war. Überall flogen die Viecher herum und wir mussten erstmal unser Zimmer Wespenfrei machen. Glücklicherweise verschwanden die Viecher als die Sonne nachließ in ihren Löchern in den Hotelaußenwänden. Hier müsste seitens des Hotels mal etwas gemacht werden. Das Frühstück am nächsten Tag ließ schwer zu wünschen übrig und der Strom fiel auch ständig aus. So stellt dies bisher das Schlusslicht unserer Hotels in Indien. Da half es auch nichts, dass die Zimmer groß und sauber waren.
Pushkar an sich ist ein kleines Städtchen mit allerhand Tempeln und einem Heiligen See in der Mitte. Sieht wirklich toll aus. Gleichzeitig ist es aber auch auf den Tourismus getrimmt, so dass man kaum ein paar Meter laufen kann ohne auf ein Restaurant oder Souvenirgeschäft zu treffen. Das Abendessen im Cafe Sunset mit Blick auf den See war aber phänomenal, so dass wir den Besuch in Pushkar definitiv positiv in Erinnerung behalten werden.
Sonnenuntergang am Heiligen See
Am heutigen Mittwoch sind wir in Jaipur angekommen. Großstadt, viel Verkehr und ne Menge Leute. Also eigentlich nichts Neues für uns. Heut haben wir das erste Mal einen richtigen Supermarkt von innen gesehen. Ohne Gesichtssteuer und ohne Preisverhandlung sondern mit fixen Preisen an den Regalen, ein Paradies für uns Weißgesichter.
Heute ist damit noch etwas Zeit für Organisatorisches und Ausruhen, bevor wir morgen die Stadt und die Umgebung unsicher machen werden.

Viele Grüße
Carolyn & Christopher

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