Von Ratten bis zur Wüstennacht

Jaisalmer Wüste - chillendes KamelHallo zusammen,

nun sind schon wieder ein paar Tage rum und wir wollen doch mal zurückblicken was wir die letzten Tage so gemacht haben.
In Bikaner haben wir uns das Fort und den Rattentempel angeschaut. Ersteres war unser erstes Fort und daher sehr interessant, auch wenn wir innerhalb des Forts keinen Führer hatten. Der Rattentempel war dann aber ein absolutes Highlight. Diesen Tempel nennen mehr als 1000 Ratten ihr Zuhause. Wie in allen Tempeln üblich, ist das Tragen von Schuhen nicht erlaubt.Es ist dann doch etwas gewöhnungsbedürftig in dem Mix aus Fließen, Rattenfutter und dem was dabei wieder herauskommt herumzulaufen. Aber gleichzeitig auch faszinierend so viele der Tiere zu sehen.

Rattentempel - Heilige Tiere
Ab und an schnupperte oder huschte mal eine über die Füße, zoffte sich mit einem Artgenossen oder sorgte aktiv dafür, dass auch in Zukunft zahlreicher Nachwuchs zu erwarten ist. Wie mir ein Inder erklärte, ist dies ein Platz wo Mensch und Tier zusammen leben und begegnen können. In Indien sind die Ratten im Tempel heilig. Die Artgenossen, die wie bei uns auf der Straße ihr zu Hause haben, werden jedoch als Schädlinge angesehen. Im Hotel lernten wir Verena kennen, die mit dem Bruder von Rakesh unterwegs ist und die nächsten Tage die gleiche Route haben sollte wie wir.
Am nächsten Tag ging es dann in das über 300km entfernte Jaisalmer. Hier hatten wir unsere bisher schönsten Tage in Indien. Am Ankunftsabend gingen wir zu dritt Richtung See und waren das erste Mal in Indien völlig selbstständig unterwegs. Der See selbst war wunderschön beim Beginn des Sonnenuntergangs.
Jaisalmer - See am Stadtrand
Unser Hotel war wie immer völlig ausreichend, auch wenn es hier und da mal Probleme mit dem Heißwasser oder dem Strom gab. Aber mit so etwas muss man in Indien wohl jederzeit rechnen. Von der Dachterrasse und dem dort befindlichen Hotelrestaurant konnte man beim Abendessen eine wunderbare Aufsicht auf Jaisalmer und das Fort genießen:
Jaisalmer - Aussicht vom Restaurant auf das Fort
Am nächsten Tage organisierte unser Fahrer einen Guide für uns drei, der uns Jaisalmer in den nächsten 3,5 Stunden näher bringen sollte. Hier ging es zu auf einem Berg gelegenen eben erwähnten Fort und anschließend durch die Altstadt von Jaisalmer. Der gute Mann war wirklich spitze und konnte uns so einiges von Jaisalmer und Indien näher bringen. Ob Geschichte oder Aktuelles Geschehen, zu allem war eine schlüssige Antwort vorhanden. Am Ende fragte er uns ob uns noch erklären lassen wollten wie dort Schmuck und Teppiche und dergleichen hergestellt werden. Sich die Herstellung mal zeigen lassen, kann ja nicht gänzlich uninteressant sein dachten wir uns. Das anschließend natürlich im besten Fall etwas von uns gekauft werden sollte, war zu erwarten. Ich bin da glücklicherweise völlig schmerzfrei und kann problemlos bei wirklich allem und zu jedem Nein sagen. Anders sah das bei unserer Mitreisenden aus, die sich etwas genötigt sah, den guten Händlern doch etwas abzukaufen. Schön waren die Sachen zweifelslos, aber zum einen brauchten wir so etwas nicht und zum anderen ist der Rucksack einfach voll. Im Übrigen war die Erklärung zu der Herstellung der Produkte mehr als dürftig, so dass dies eigentlich sowieso nur dazu diente der Kundschaft anschließend die Ware vorzuführen.
Am nächsten Tag sind wir in ein Camp in die Wüste, ca. eine Stunde von Jaisalmer entfernt, gefahren. Am Rande der Sandwüste erwartete uns eine Wüstentour, traditionelle Musik sowie Speis und Trank. Vor allem das Reiten auf einem Kamel durch die Wüste und den Sanddünen war seine Erfahrung wert. Das indische Essen am Abend war sehr lecker und köstlich unter freiem Himmel am Lagerfeuer. Zur Übernachtung hatten wir die Auswahl zwischen einer Hütte, einem Bett im Innenhof des Camps oder zwei etwas größeren Feldbetten zwischen den Sanddünen. Wenn schon dann richtig dachten wir uns und entschlossen uns unter freiem Himmel in der Wüste zu schlafen. Es war wirklich ein einmaliges Erlebnis. Egal in welche Richtung man blickte, Sand, Sand und nochmals Sand. Man machte sich zwar auch Gedanken, wie ein guter Morgenkuss eines Kamels wohl schmecken würde, aber auch das wäre einmalig gewesen.
Jaisalmer Wüste - Unser Schlafplatz
So schliefen wir also unter klarem Sternenhimmel vom Mond erleuchtet auf unseren Betten in der Wüste. Eine himmlische Stille und außer Sand und dem Himmel konnte man absolut nichts sehen. Einfach überragend! Merkwürdigerweise haben wir beide in der Nacht von der Wüste geträumt. Zufall?
Carolyn hat leider ab und an etwas gefroren obwohl wir beide gut eingepackt waren. Der Sonnenaufgang war dann ebenfalls einsame spitze mit dem Blick über die Sanddünen.
Jaisalmer Wüste - Sonnenaufgang
Nach einem Frühstück im Camp und einer lustigen Ziege die Bananen klaute um anschließend schnell die Beine in die Hand zu nehmen, ging es mit dem Auto weiter in das ca. 1,1 Millionen fassende Jodhpur.
Tierfuttertransporter
Damit aber erstmal genug für heute von unseren Trip durch Indien.

Viele Grüße
Christopher & Carolyn

 

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