Von Neu-Dehli nach Mandawa

Über den Dächern MandawasHallo zusammen,

nachdem wir den letzten Tag in Hongkong zum Ausruhen genutzt haben, sind wir am Dienstagnachmittag nach Mumbai geflogen. Dort haben wir genächtigt und sind am nächsten Tag direkt weiter nach Neu-Dehli geflogen. Gesehen haben wir in Mumbai somit außer dem Flughafen und dem Hotel demnach nichts. In Neu-Dehli hat uns unser Fahrer Rakesh am Flughafen abgeholt. Mit ihm werden wir die nächsten 14 Tage durch Rajasthan reisen.Zum einen ist es einfacher mit einem Fahrer zu reisen und zum anderen kann man in der relativ kurzen Zeit mehr sehen als wenn man individuell unterwegs ist. Ein weiterer Vorteil ist, dass man immer einen Ansprechpartner hat und auch viele Informationen über Indien sowie nützliche Tipps erhält. Insbesondere beim Einkaufen gibt es für ausländische Touristen eine vom Verkäufer in der Höhe frei wählbare Gesichtssteuer, die vermutlich deutlich über 100% des indischen Verkaufspreises liegt. Mit Rakesh an unserer Seite, hat es bisher aber niemand gewagt, diese zu erheben.
Schon die Fahrt durch Neu-Dehli war ein Erlebnis für sich. Natürlich waren wir pünktlich zum Beginn der Rushhour mitten drin. Es wird wieder gehupt was das Zeug hält, an roten Ampeln werden aus zwei Spuren vier gemacht und jeder möchte als erstes an seinem Ziel ankommen. Dennoch finde ich, dass der Verkehr in China etwas schlimmer, weil vor allem rücksichtsloser, ist. Aber vielleicht ist das auch nur ein subjektiver Eindruck und jemand anderes würde es genau andersrum sehen.
Rakesh fuhr uns zu unserem Hotel für die erste Nacht und lud uns zum Abendessen zu sich nach Hause ein. In einer kleinen Wohnung irgendwo im westlichen Teil Dehlis erwartete uns seine Frau, die uns bekochen durfte. In der Zwischenzeit gab es ein paar Snacks und wir machten erstmal Business um noch Details und offene Fragen zu unserer Tour zu klären. Das Essen war hervorragend und bestand aus indischem Brot, Kartoffelcurry, indischem Spinat und Reis. Wir unterhielten uns noch über Indien, Deutschland und alles Mögliche.

Am nächsten Tag fuhren wir in das ca. 250km entfernte Mandawa. Man sollte meinen, dass dies in drei Stunden machbar sein sollte. Aber nicht in Indien! Wieder pünktlich zur Rushhour schlichen wir durch Dehli. Anschließend ging es auf die Autobahn. Zumindest auf das was sich in Indien Autobahn nennt. Es ist eher vergleichbar mit einer langen Landstraße an der immer mal wieder direkt anliegend Dörfer und Städte liegen. Somit „fährt“ hier auch alles was sich fortbewegen kann. Traktor, Tuktuk, Pferde-, Kamel- und Eseltransporter und ab und an sieht man auch mal jemanden auf dem Fahrrad. Kühe und Ziegen kreuzen die Straße, ebenso wie der ein oder andere Inder, der über die Straße rennt.

Eine Eselfahrt, die ist lustig

Inklusive Mittagspause brauchten wir so also gute 7 Stunden, auch weil es später über schlecht ausgebaute Straßen und durch einige Städte ging, in denen auch mal eine Kuh im Weg stand. Nach einer kurzen Pause im Hotel, führte uns ein Hotelangestellter durch die 20.000 Einwohner fassende Stadt. Er zeigte uns ein paar alte Havelis, alte Häuser mit indischen Wandmalereien.
Altes Indien_3

Da die Stadt mittlerweile ihre Haupteinnahmequelle aus dem Tourismus bezieht, gab es natürlich auch den ein oder anderen der seine Waren verkaufen wollte. An der Stelle denkt man vermutlich an die „Hello my friend“ und „Good price my friend“ Verkäufer, die man aus den Touristengebieten aus aller Welt so kennt. Aber hier ist alles zurückhaltender und höflicher und wenig aufdringlich aber dennoch kreativ und flexibel. Ein Verkäufer wollte Carolyn ein Bild in etwa der Größe A4 verkaufen. Sie sagte ihm, dass sie mit dem Rucksack reist und daher kein Platz dafür hat. „No Problem“ und er zerknüllte das Bild und zeigte ihr, dass sie es ja so einpacken könnte. Was will man darauf noch antworten, denn wo er Recht hat…Dennoch verzichteten wir darauf.
Am Abend schauten wir uns bei einer Tasse Tee noch den Sonnenuntergang von der Dachterrasse an und genossen ein gutes Abendessen im Hotel.
Sonnenuntergang in Mandawa (wie rooomantisch)

Ich habe während der Fahrt schon zahlreiches gut aussehendes Streetfood gesehen, aber auf Anraten vieler Interneterfahrungen und auch unseres Fahrers wird wohl mein Verstand gegenüber meines Hungers siegen, denn auf nen flotten Otto kann ich die nächsten zwei Wochen gut verzichten. Und bei einem Preis für das Abendessen für zwei Personen inkl. Getränke von unter 10 Euro möchte man ja nicht am falschen Ende sparen.
Nun sind wir wieder „On the road“ Richtung Bikaner wo uns u.a. ein Rattentempel und ein Fort erwarten. Mehr dazu und auch mal ein paar allgemeine Eindrücke zu Indien dann demnächst.

Viele Grüße aus dem sonnigen Rajasthan

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