Vom Fujisan bis nach Kyoto

DSC02514Hallo zusammen,

wie im letzten Beitrag geschrieben sind wir am letzten Tag unseres Tokyoaufenthalts zu den fünf Seen am 3777 Meter hohen Mt. Fuji gefahren. Der Mt. Fuji (in Japan auch Fujisan genannt) ist ein Vulkan mit geringem Ausbruchsrisiko. Der letzte bekannte Ausbruch liegt schon mehr als 300 Jahre zurück. Der Morgen begann denkbar schlecht, da sich unsere Reisegruppe ungewollt in der Metro trennte. So stieg mein Rucksack nicht an der vereinbarten Station mit uns aus und fuhr ohne uns weiter.Also direkt zum Infoschalter und kurz erklärt was Sache ist. Zwei Anrufe und 10 Minuten später wurde uns gesagt das der werte Herr Rucksack vier Stationen weiter gefahren ist und dort auf uns warten würde. Über den Inhalt des Rucksackes an diesem Tag legen wir mal lieber den Mantel des Schweigens drüber. Der Verlust hätte auf jeden Fall viel zusätzliche Zeit in Anspruch genommen. So war die Freude über das Wiedersehen groß, auch wenn man das dem Herrn Rucksack nicht unbedingt ansah.

Nach zwei Zugfahrten kamen wir somit verspätet in Kawaguchiko an. Ein nettes kleines Städtchen das sich um den See angelegt hat. So verbrachten wir bei bestem Wetter einen schönen halben Tag am See, fuhren u.a. mit einer Seilbahn auf einen Berg, von dem man einen super Ausblick auf den Mt. Fuji hatte. Diesen Berg wanderten wir im dichten schattigen Wald wieder hinab und genossen den späten Nachmittag und den Sonnenuntergang am Ufer des Sees. Der Ausflug hatte sich auf jeden Fall gelohnt.

Sonnenuntergang in Kawaguchiko

Schon vor einigen Tagen stellte sich bei uns die Frage nach dem „Wie reisen wir innerhalb Japans weiter?“. Schnellzug (Shinkansen) oder Bus (Willer Expressbus)? Wir entschieden uns für die langsamere Variante dem Bus, da dieser nur ca. ¼ des Zugpreises kosten sollte. Also löhnte jeder 15.000 Yen (ca. 112 Euro) für einen Bus Pass, in dem fünf beliebige Strecken innerhalb Japans inkludiert sind. Die Langstreckenbusse haben nur maximal 40 Sitzplätze, von denen sich jeder 140 Grad neigen lässt, so dass man mit viel Beinfreiheit halb liegend gemütlich reisen kann. Die 4,5 Stunden dauernde Fahrt von Tokyo nach Nagoya verging damit wie im Flug.
Willer Expressbus - Schlafmodus

Hier in Nagoya haben wir uns in einen 3* Sterne Hotel in der City eingenistet. Typisch japanisch sind die Zimmer und das Bad recht klein, so dass man sich ab und an fast auf den Füßen steht. Ist aber völlig ausreichend, Hauptsache es ist gepflegt und sauber. Hier in Nagoya schauten wir uns u.a. das Nagoya Castle, das Toyota Museum und einen Eisbrecher an, der bis Anfang der 80er die Antarktis unter japanischer Flagge erkundete.
Das Nagoya Castle und die Anlage drumherum wurde 1945 durch einen Bombenangriff zerstört und werden aktuell wieder originalgetreu nachgebaut. Während der Hommaru Palace eher einen zu modernen Eindruck hinterlässt, wirkt die Burg authentischer und damit interessanter. Generell ist es natürlich schön, wenn etwas historisches, was die Stadt geprägt hat, wieder aufgebaut wird. Dennoch fehlt irgendwie der historische Faktor, der so eine Besichtigung für uns so richtig faszinierend macht.
Nagoya Castle

Nagoya Castle - Hommaru-Palast_1

Im “Toyota Commemorative Museum of Industry and Technology” ging es vor allem um die Geschichte Toyotas. Angefangen hat alles mit der Produktion von Webstühlen und automatisierten Webmaschinen, die auch heute noch vertrieben werden. Trotzdem verbindet man den Namen Toyota in erster Linie mit der Automobilbranche. Von der Entwicklung, über Produktion bis zu allerhand historischer Autos gab es viel zu sehen. Aber nicht nur Bilder, Ausstellungsstücke und viel Theorie machten einen schlau. Vieles konnte hierbei durch einen Knopfdruck in Aktion gebracht werden, z.B. das Arbeiten verschiedener Motoren oder verschiedene Produktionsschritte beim Bau eines Autos. Gleiches gilt auch für die Nähmaschinen, wo man vieles in Aktion sehen konnte. Dies machte es interaktiver, besser verständlich und macht einfach mehr Spaß. Wer also noch kein Museum dieser Art besucht hat und mal rein zufällig in der Gegend sein sollte, der sollte sich das mal ansehen.
Toyota Museum - Webmaschinen_1

Toyota Museum - Ausstellunghalle

Der Eisbrecher liegt im Hafen von Nagoya und dient heute neben dem Antarctic Museum dazu, die japanische Historie rund um die Expeditionen in die Antarktis zu veranschaulichen. War insgesamt informativ und auch das Schiffsinnere und die Technik eines Eisbrechers war sehr interessant. Für einen netten Besuch am Hafen von Nagoya also durchaus empfehlenswert. Japan hat ja durchaus europäisches Preisniveau, was Eintrittspreise angeht, ist es aber unglaublich günstig. Für alle drei genannten Sehenswürdigkeiten haben wir zusammen nur 1200 Yen (ca. 8,90 Euro) pro Person gelöhnt.

Den letzten Abend haben wir dann einer australischen Bar einen Besuch abgestattet. Zur Happy Hour gab es dann einen schmackhaften Burger, Pommes und Salat. Dazu zwei eiskalte Bier, bei denen sogar das Glas gekühlt war, für mich und einen Tequila Sunrise für Carolyn. Nach all den Nudeln und dem Reis mal eine vorzügliche Abwechslung.
Nun beim Schreiben dieses Beitrages sitzen wir im Bus nach Kyoto wo wir die nächsten Tage verbringen werden, bevor es am Montag weiter nach Hiroshima geht, unserer vorletzten Station auf unserer Japantour.

Japanisch-Hessische Grüße nach Deutschland
Christopher & Carolyn

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