Leshan und Shanghai

Shanghai - Oriental Pearl TV TowerHallo zusammen,

die letzten Tage haben wir das Schreiben etwas vernachlässigt. Wieso und warum? Keine Ahnung. Vielleicht ist es etwas die fehlende Motivation durch das umständliche Bilder hochladen und das gelegentlich langsame Internet, bei dem man hier und da auch noch völlig mit irgendwelchen Fehlermeldungen ausgebremst wird. Wie dem auch sei, nun mal eine Zusammenfassung der letzten Tage.
An unserem letzten Tag in Chengdu sollte es in das ca. 170 Kilometer entfernte Leshan gehen. Hauptziel war der große Buddha von Leshan, der weltweite größte Buddha aus Stein.
Der gute Mann ist etwa 1200 Jahre alt und ist im Sitzen 71 Meter hoch und an den Schultern gute 28 Meter breit. Angereist sind wir mit dem Zug und dem örtlichen Bus. War zwar minimal teuer, dauerte dafür aber nur ca. die Hälfte der Zeit. Hinzu kommt, dass man im chinesischen Schnellzug wirklich hervorragend sitzt, ordentlich Platz hat und der Zug stets pünktlich ist. Zumindest auf unseren Fahrten. Aber das reicht uns ja auch schon aus 🙂
Auf dem Gelände gibt es dann noch ein paar Tempel, eine Pagode und Ähnliches zu sehen. Zum Buddha gelangt man praktisch vom Kopf aus, durch steile Treppen in den Felswänden. Es war relativ eng, trotzdem kam man von hinten immer mal wieder auf die Idee zu drücken und zu schieben. Besonders nervig war eine kleine Traube Ü50 Chinesen, die bei jeder Gelegenheit sich an einem vorbeigezwängt hat. Die gewonnen Zeit lag hier vermutlich bei nur wenigen Minuten, wenn überhaupt. Vielleicht gibt es auch eine uns unbekannte Weisheit, die besagt, dass der große sitzende Buddha eines Tages aufsteht und im angrenzenden Fluss verschwindet? Wir wissen es nicht…

Buddha von Leshan - Buddha_2

Buddha von Leshan - Treppe vom Kopf nach unten

Danach ging es noch etwas durch die Gegend und die Stadt um sich die Zeit bis zur Abfahrt des Zuges am Abend zu vertreiben. Wir besuchten einen Straßenmarkt wo man von Obst und Gemüse über Fisch bis zu Fleisch alles kaufen konnte. Kühlkette, Hygienestandards? Wird doch völlig überbewertet.

Leshan - Obststand

Damit ging unser Aufenthalt in Leshan und auch in Chengdu zu Ende, denn am nächsten Morgen sollte es nach Shanghai per Luftpost gehen. In Shanghai sind wir mit ca. einer Stunde Verspätung gelandet, weil wir aus irgendeinem Grund in Chengdu am Flughafen etwa 1,5 Stunden im Flieger saßen und nichts passiert ist. In Shanghai selbst werden anscheinend auch noch ganz andere Passagiere transportiert, die jeder seinen eigenen Ausgang haben (Bild ist leider etwas unscharf geworden):

Shanghai - Flughafen

Am Mittwoch trieben wir uns dann etwas in der City herum um einen ersten Eindruck der Stadt zu bekommen. Es ist zwar alles etwas hektisch und die Metro meistens voll bis brechend voll, aber trotzdem sehr interessant das Traditionsreiche in Verbindung mit der Moderne zu sehen. In einem Park am Nachmittag habe ich dann 3 Moskitos innerhalb von 15 Minuten erschlagen. Dennoch war ich völlig unterlegen und verlor haushoch mit 3:10 gegen die Moskitoarmee, so dass wir alsbald das Weite suchten. Die Schlacht haben sie gewonnen, aber der Krieg ist noch nicht vorbei! Am frühen Abend stand der Besuch der Bigbamboo-Bar auf dem Programm um zu checken, ob wir dort abends bzw. eher früh morgens um 2:00 Uhr die Eintracht schauen konnten. Hierbei handelt es sich um eine Sportsbar im westlichen Stil mit jeder Menge TVs, einem Billardtisch und Musik. Ist zwar nicht ganz so günstig dort, aber wer Eintracht gucken will, muss nun mal auch etwas investieren. Ging klar, also sollte man sich nachts wieder sehen.
In China hat die Metro von ca. 23:30 bis 5:00 Uhr übrigens Sendepause. Und zwar anscheinend überall. Gerade in den Megametropolen wie Peking oder Shanghai hatten wir eigentlich gedacht, dass die fast durchgängig fahren würde. Da fährt ja der letzte Bus aus Braunshardt (Ortsteil von Weiterstadt, ca. 4800 Einwohner) später. Aber gut, die Taxifahrer müssen ja auch von irgendetwas Leben.
Zusammenfassung der Nachtschicht: Spiel naja, Bier gut, Ergebnis beschissen. Der Donnerstag galt dann der Regeneration. Tat mir auch ganz gut, da mir in den letzten Tagen beim vielen Laufen irgendetwas rund um den rechten Knöchel geschmerzt hatte. Dies scheine ich medizinisch korrekt behandelt zu haben, denn bisher ist Ruhe im Fuss.

Ich zähle nun mal nicht jedes Detail auf, was wir uns alles so angesehen haben. Möchte aber an der Stelle noch die Circus World in Shanghai empfehlen. Hier haben wir uns die Abendvorstellung am Freitag angesehen. Wer hier nun Tiere erwartet, ist allerdings fehl am Platz. Gibt es zwar auch, aber interessierte uns nicht. Unser Interesse galt mehr der Artistik-Show. Hier gab es fast 95 Minuten ordentlich Action und Akrobatik zu sehen. Zwischendurch dann auch mal etwas romantisches für die anwesenden Frauen, so dass wir voll auf unsere Kosten gekommen sind.

Shanghai - Circus World_3

Shanghai - Circus World_4

Weitere Highlights waren dann am Fluss der Bund und der gegenüberliegende neue Stadtteil Pudong. Folgendes Bild dürfte ja jedem ein Begriff sein, wenn er Shanghai hört:

Shanghai - Aussicht auf Pudong bei Nacht

Persönliches Begegnungshighlight der letzten Tage war beim Abendessen ein Iraner am Nachbartisch, der sich dafür interessierte wo wir herkamen und was ich beruflich machen würde. Er selbst ist laut seiner Visitenkarte „General Manager“ einer Firma, die alles möglich aus dem Iran nach Deutschland exportiert. Die Hoffnung hier Geschäftskontakte zu knüpfen, musste er dann recht schnell wieder begraben. Aber wer es nicht versucht…
Morgen ist unser letzter Tag in Shanghai und damit vorerst auch in China (Wir werden später nochmal Hongkong einen Besuch abstatten). Haben noch ein paar wenige Sachen geplant bevor wir das Wochenende wieder im Bigbamboo ausklingen lassen werden. Diesmal hoffentlich mit einem Sieg. Da kann meinetwegen auch das Bier dann beschissen schmecken.

Bis die Tage
Christopher und Carolyn

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