Prost, Cheers & Gan Bei

Chengdu - AbendessenHallo liebe Blogleser,

wir sind vor ein paar Tagen in Chengdu angekommen. Traditionen soll man ja pflegen und so sind wir auch diesmal im strömenden Regen angekommen. Am Flughafen haben wir uns von unserem Hostel abholen lassen, da wir gegen Mitternacht nicht noch den Versuch wagen wollten, dem Taxifahrer klarzumachen wo wir eigentlich hin möchten. Der Fahrer stand mit einem großen Schild mit unserem Namen da, brachte uns zum Hostel und wir konnten unser Zimmer beziehen.
Somit begann der erste Tag mit ausschlafen und der üblichen Umgebungserkundigung.
Zu den wichtigsten Dingen in der nahen Umgebung gehören für einen Backpacker der Supermarkt, die Bank, der nächste Anschluss an den ÖPNV und die Möglichkeit den Hunger zu stillen. Auf die Bank sollte man sich nicht unbedingt immer verlassen, mal geht die Kreditkarte und es kommen frische Scheinchen raus, mal eben nicht. Warum es bei manchen Bankinstituten geht und bei anderen nicht, ist nicht nachvollziehbar. Aber bisher haben wir irgendwo immer Bargeld bekommen.

Nachdem Freitagmorgen der Versuch des frühen Aufstehens aufgrund hörbaren Regens und damit verschwindend geringer Motivation noch kläglich gescheitert war, nahmen wir uns für den Samstag fest vor aufzustehen und zur Panda Base nördlich von Chengdu zu fahren. Dies klappte dann trotz Regen ganz gut, so dass wir zu rekordverdächtigen Uhrzeit von 6:45 Uhr das Hostel verließen. Traditionell suchten wir an der Umsteigehaltestelle dann wieder unseren Bus. Es war aber auch der Einzige, der nicht vom Gelände des Busbahnhofs abfuhr, sondern davor. Warum auch einfach, wenn es kompliziert geht.
An der Pandabase selbst ging es dann zügig rein und auf die Suche nach besagten Tieren. Früh da sein lohnte sich in dem Fall extrem, da diese ab 8:30 beim Frühstück waren und sie hierbei am aktivsten sind. Fast wie bei Theuerkaufs an einem Sonntag. So konnte man also beobachten wie sie in geselliger Runde ihren Bambus vertilgten. Der eine im angemessenen Sitzen, der andere liegend und die Essensreste auf dem runden Bauch verteilt (nicht wie bei Theuerkaufs).

Chengdu Pandabase - Frühstück

Chengdu Pandabase - Frühstück_2

Die Anlage ist insgesamt sehr schön und wir würden mal behaupten, dass diese da völlig artgerecht ein Zuhause haben. Wir hatten sogar das Glück, dass vor kurzer Zeit Nachwuchs gekommen war und konnten somit auch einige Pandas in ihrem Pflegebett bewundern.

Chengdu Pandabase - Junge Pandas

Chengdu Pandabase - Junge Pandas_2

Gegen 10 Uhr wurde es dann merklich voller in der Anlage und wir waren froh, so früh dagewesen zu sein. Zum einen musste man sich nur mit wenig anderen Leuten arrangieren und zum anderen lagen fast alle Pandas nur noch faul auf ihrem Fell rum.
Interessant an chinesischen Sehenswürdigkeiten ist übrigens, dass man überall kostenpflichtig in Golfautos durch die Gegend chauffiert werden kann. Dies nutzen vor allem viele Einheimische ausgiebig. Hierbei ist es auch völlig egal, ob man nun 20 Minuten am Eingang in einer Schlange stehe um zu den Pandas kutschiert zu werden, die man auch in 15 Minuten zu Fuß erreichen könnte. Verrückt!
Bevor es endgültig zu voll wurde, machten wir uns wieder mit dem Bus in die Stadt um den Mittag im People’s Park herumzuhängen. Die Sonne schien und wir sehnten uns nach einer Liegewiese. Dies scheint in China allerdings nicht Gang und Gebe zu sein, denn hier wird sich ausschließlich auf dem Weg und auf den Bänken aufgehalten. Davon mal abgesehen, dass zwar alles sehr grün war, aber von einer möglichen Liegewiese weit und breit nichts zu sehen war.
Im People’s Park trifft man auf allerhand Aktivitäten: Menschen die Badminton spielen oder vereinzelt Musik machen, große Gruppen die laut Singen zur Musik, Sportgruppen die eine Art Aerobic Programm bei lauter Musik machen und und und. Kurios ist sicherlich der Weg, an dem Eltern anhand von Steckbriefen einen Mann für ihre Töchter suchen.

Chengdu  People's Park - Hochzeitskontaktbörse

Chengdu  People's Park - Tanzstunde

Am frühen Nachmittag ging es dann zurück ins Hostel um ne Mütze Schlaf nachzuholen und irgendwie die Zeit bis zum Spiel der Eintracht in Hamburg rumzubringen. Wir entschieden uns dazu, uns vom Internet abzukapseln und das Spiel kurz nach Spielende Re-Live bei Eintracht-TV zu schauen.

Durch Zufall lernte Carolyn eine Chinesin auf der Dachterrasse kennen, die sie zu einem Bier einlud. Also holte sie mich wieder aus dem Bett und wir verbrachten noch gute 2 Stunden mit Sun-Shi (vermutlich völlig falsch geschrieben), einem weiteren Chinesen, der einen Porsche fährt und ein Fan von deutschen Autos ist, sowie Alex, einem Engländer der einige Jahre in China gelebt hat und nun in sein Heimatland zurückkehrt. So ergaben sich einige interessante Gespräche über die einzelnen Länder, Kulturen und mit Alex auch etwas über Fußball. Natürlich wurde auch der Heimische Wortschatz etwas ausgetauscht wobei hierbei nur Prost, Cheers und Gan Bei hängengeblieben ist. Bier verbindet eben 🙂
Das Spiel lief dann so halbwegs, so dass wir bis 3:30 Uhr vorm Laptop saßen in der Hoffnung es würde noch irgendwie ein Tor für die magische SGE gelingen. Aber naja, Auswärts nen Punkt ist schon okay. Aber das man da überhaupt diese Saison noch spielen muss… Danke für Nichts DFB.

Wer spät ins Bett geht, steht auch spät auf und somit war das Wochenende dann auch gelaufen. Bilder werden nächste Woche in Japan sowohl hier im Beitrag als auch in der Galerie nachgepflegt.

Viele Grüße
Carolyn & Christopher

This entry was posted in China. Bookmark the permalink.

One Response to Prost, Cheers & Gan Bei

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.