Kurzsichtig in Listwjanka

Sonnenuntergang im NebelGuten Abend aus Irkutsk,

die letzten beiden Tage haben wir ja bekanntlich in Listwjanka am Baikalsee verbracht. Listwjanka ist ein kleines Dorf mit ca. 2000 Einwohnern, trotzdem aber mit relativ vielen Unterkünften. Von Hotels, Bed and Breakfast bis zum Zeltplatz ist für jedermann etwas dabei. Da das Dorf ziemlich in die Länge am Baikalsee entlang gezogen liegt, beschlossen wir, dies am ersten Tag mit Leihfahrrädern zu erkundigen.
Eines stach hierbei besonders hervor. Ob Restaurant, Imbissbude oder einfach nur ein Grill am Straßenrand am eigenen Haus, überall gab es vor allem eines: Omul, ob geräuchert oder schon kalt von Gräten befreit. Es war klar, dass dieser abends probiert werden musste. So radelten wir den lieben Tag durch die Gegend, stoppten mal hier und da und knipsten auch ein paar Fotos.

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Christopher und sein erster Omul

Und dabei entdeckten wir ihn dann doch: Groß, braun und mit großen Zähnen und Klauen: Den ostsibirischen Braunbär:

Listwjanka_6

Am Abend war es dann soweit, nachdem wir auf dem einheimischen Markt gespeist hatten, sollte es für mich einen kalten Omul geben. Gekauft und ab ans Wasser um genau diesen in der Abenddämmerung zu verzehren. Und er wahnsinnig köstlich.

Sonnenuntergang

Am nächsten Tag brachen wir gegen Mittag zu einer Wanderung zu einem Aussichtspunkt auf um einen schönen weiten Blick über den See zubekommen. Wie hoch wir ingesamt waren, kann ich gar nicht genau sagen, weil ich dazu keine Zahlen finden konnte. Wir waren aber an dem Tag mindestens 6 Stunden und etliche Kilometer zu Fuss unterwegs, von denen allein 2.2km jeweils für Aufstieg und Abstieg bestimmt waren. Was man dann oben Fantastisches sehen konnte, seht ihr hier:

Foto nicht vorhanden

Nämlich absolut gar nichts. Die Sichtweite betrug da oben keine 50m. Was wir im Tal für Nebel gehalten haben und unseren Weg fortsetzten in der Hoffnung, dass dieser bald verfliegt, sollte sich abends als etwas ganz anderes herausstellen. Wie wir durch die Nachrichten mitbekamen gibt es aktuell riesige Waldbrände in Sibirien und zwar genau auf anderen Seite vom Baikalsee. Wie wir abends dann auch riechen konnten, war es gar kein Nebel sondern Rauch von dem Feuer. Kaum vorstellbar, dass der Rauch ca. 70 Kilometer und mehr so niedrig auf dem Boden zurücklegt und somit die ganze Sicht vernebelt. Die Nacht darauf hat es übrigens kräftig bei uns geregnet. Wir hoffen, dass dies auch gegen die Waldbrände geholfen hat. Heute hatte man zumindest wieder freie Sicht über den See.

Wir sind nun seit heute Mittag wieder in Irkutsk und schlafen eine Nacht hier bevor es morgen früh mit dem Zug durch die Mongolei nach China geht. Wir haben hier Julian aus München kennengelernt, der den gleichen Zug wie wir morgen nimmt um ca. vier Wochen in der Mongolei zu verbringen. Nach zwei Wochen russisch von dem wir weit unter 1% überhaupt nur annährend verstanden haben, ist es schön sich mal wieder in der Heimatsprache mit jemandem zu unterhalten.
Wir fahren dann mal wieder ein bisschen Zug und kommen am Montag in China an, werden aber vermutlich erst am späten Abend wieder Online sein.

Bis die Tage
Christopher

P.S.: Es ist spät und wir müssen morgen früh raus. Die vorhandenen Rechtschreibfehler dienen daher zur allgemeinen Erheiterung und Belustigung zum Wochendende.

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