Einreise nach Kambodscha

Hallo zusammen,

unsere Weiterreise nach Siem Reap stand auf dem Programm und somit auch der nächste Grenzübertritt. Auf Don Det wird die Fahrt überall für 35 US-Dollar angeboten. Da ich im Internet aber nichts Gutes über die Busse gelesen habe beschlossen wir dies auf eigene Faust zu unternehmen. Hierzu ging es als erstes morgens um 8:00 Uhr mit dem Boot rüber nach Nakasong aufs Festland. Aus 8:00 Uhr wurde zwar eher 8:30 Uhr, aber wir waren trotzdem voll im Zeitplan. Nach wenigen hundert Metern erreichten wir die Busstation und kauften uns die Bustickets bis zur Grenze. Stolze 11 USD zahlt man hier für die ca. 20 km lange Strecke. Im September waren es noch 5 USD. Da darf man dann doch gerne mal den Begriff Wucher aussprechen. Grund hierfür ist die Konkurrenz durch eine Firma aus Kambodscha, die den Transfer von der Grenze bis nach Siem Reap für 20 USD anbietet. Genau diese sollte uns später auch befördern, aber der Reihe nach.
Abfahrt an der Busstation in Nakasong sollte um 9:30 Uhr sein. Vorher erhielt jeder Busreisende, der die komplette Fahrt bis nach Siem Reap gebucht hatte noch den Zettel für den Visumsantrag sowie Ein- und Ausreisezettel. Ausfüllen und mit Foto, sowie Reisepass und 40 USD abgeben. Dann macht der gute Mann der Busgesellschaft dass mit dem Visum für die Busreisenden. Auf Nachfrage sagte er das 35 USD für das Visum sind, 2 USD für den Ausreisestempel in Laos, 2 USD für den Einreisestempel in Kambodscha sowie 1 USD für den Gesundheitscheck. Diese Zahlen merken wir uns jetzt mal.

Wie immer rollte der Bus dann fast pünktlich um 10:25 Uhr los in Richtung Grenze. Von nun an ging es also an die Grenzformalitäten. Zuerst die Ausreise und den Ausreisetempel in Laos geben lassen, Gebühr: 2 USD. Anschließend zu Fuß rüber zum kambodianischen Grenzposten. Hier fing uns dann jemand ab und dirigierte uns zu einem Pavillon für den Gesundheitscheck. Hier saßen dann drei Leute in offizieller Uniform und man bekam einen Zettel zum Ausfüllen. Man machte uns deutlich, dass es ohne Gesundheitscheck kein Visum gibt.
GesundheitscheckUm es kurz zu machen: Es ist schlicht und einfach Betrug. Und dies auch noch ziemlich amateurhaft. Der „Arzt“ setzte das Infrarot-Fieberthermometer aus 2 Meter Entfernung irgendwo auf Brusthöhe bei einem Reisenden an und erklärte ihm wenn es drei Mal piepst ist alles in Ordnung. Ich schaute meinen Nebenmann an und wir mussten beide laut lachen.
Kopfschüttelnd schnappten wir unser Gepäck, ignorierten die „Sir“ Rufe und gingen zum Grenzposten, welcher uns an eine Hütte zehn Meter hinter diesem Verwies. Hier füllte man den Visumsantrag aus, legte 35 USD auf den Tisch und nach wenigen Minuten war der Visumsaufkleber im Pass. Dann ging es wieder zum vorderen Häuschen um dort seinen Pass abzugeben und den Einreisestempel zu bekommen, Gebühr: 0 USD.
Das ganze kostet also 37 USD und keine 40 USD. Also ist auch das Betrug und die drei Dollar gehen in die Tasche des Mannes, der Busgesellschaft oder wohin auch immer. Für diese drei Dollar kann man in Ruhe im Restaurant an der Grenze warten, muss sich um nichts kümmern und existenzbedrohend ist die Summe für jeden Reisenden auch nicht. Dieser Service ist meinetwegen auch drei Dollar wert, aber dann sollte man es auch so deklarieren und nicht Gebühren erfinden, die nicht existieren. Das ganze oben genannte Prozedere vom Busausstieg bis zum Stempel am kambodianischen Grenzposten dauerte ca. 40 Minuten und ist also durchaus problemlos selbstständig machbar.
Unsere letzten 130.000 Kip (ca. 14 Euro) schenken wir Nathan, der zu wenig Geld einstecken hatte. Wenn man sich irgendwann mal wieder treffen sollte, bekommen wir es wieder und falls nicht haben wir wenigstens jemandem in einer Notlage geholfen.

Nach einer kurzen Pause ging es dann mit dem Minivan über eine schlechte Straße bis nach Stung Treng, wo wir die Gelegenheit hatten eine Kleinigkeit zu Essen. Anschließend ging es wieder überpünktlich um 14:25 Uhr (Abfahrtszeit sollte um 14:00 Uhr sein) weiter nach Siem Reap, dass wir gegen 19:00 Uhr erreichten. In dem Büro des Touranbieters bekamen wir noch eine kostenlose Stadtkarte sowie ein Buch zu Siem Reap bevor wir uns von einem Tuktukfahrer zum Hotel kutschieren ließen.

Bilder gibt es zu dem Bericht außer dem einen keine. Busfahren, warten und Minivan fahren ist nun auch nicht ganz so ereignisreich und bedarf keiner ausführlichen Bilderdokumentation.
Was wir in Siem Reap erlebt haben und wie wir Silvester verbracht haben gibt es dann im nächsten Beitrag zu lesen.

Viele Grüße
Christopher & Carolyn

This entry was posted in Kambodscha. Bookmark the permalink.

One Response to Einreise nach Kambodscha

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.