Kultur, Demo und weiter nach Bolivien

Standseilbahn_1Am späten Vormittag ging es daran etwas Kultur in das Reiseprogramm zu integrieren. Was eignet sich da besser als ein Museumsbesuch. So ging es mit der in den westlichen Teil des Zentrums ins „Museum der Erinnerung und der Menschenrechte“ (Museo de la Memoria y los Derechos Humanos). Hier geht es um die weltweite Verletzung der Menschenrechte mit dem Schwerpunkt im eigenen Land. Der Eintritt ist frei und für den deutschsprachigen Audioguide werden 2.000 CLP (1 Euro = ca. 770 CLP) fällig. Die Ausstellung erstreckt sich über vier Stockwerke und beschäftigt sich hauptsächlich mit der Militärdiktatur von 1973 bis 1990 in Chile. Die Ausstellung war insgesamt recht  interessant gehalten und auch der Audioguide konnte einem die Geschehnisse recht gut rüberbringen. Wir schauten uns die erste Hälfte recht gründlich an, die zweite Hälfte dann eher im Schnelldurchlauf. Warum auch immer waren wir an dem Tag nicht bis zum Ende für Geschichte zu begeistern. Empfehlenswert ist das Museum natürlich trotzdem.

Museum der Erinnerung und der Menschenrechte_3
Danach ging es zum Cerro San Cristóbal, einem Hügel im Stadtteil Bellavista. Um auf den Gipfel zu gelangen, nutzten wir die Standseilbahn. Oben angekommen galt es noch ein paar Stufen bis zum Gipfel zu überwinden. Oben auf dem Berg thront eine 22m hohe Statur der Jungfrau Maria.
Cerro San Cristóbal_3
Von hier aus hat man wie auf dem Cerro Santa Lucia eine schöne Aussicht über die Stadt. Zurück ging es ebenfalls wieder mit der Standseilbahn und zu einem kurzen Snack an einem Hotdog-Stand an der Uni. Hier standen so einige Hotdog-Stände, scheint also eine beliebte Mahlzeit bei chilenischen Studenten zu sein. Gestärkt ging es weiter ins „Costanera Center“, einem riesigen Shoppingcenter. Eigentlich nichts besonders, ein Einkaufszentrum wie viele andere tausende weltweit. Dennoch war unser Besuch erfolgreich und wir fanden was wir benötigten.
Am Abend suchten wir dann noch unsere Unterkunft für den nächsten Tag und wurden in der Innenstadt fündig. Am darauffolgenden Tag stand der Umzug in das 1,5 Kilometer entfernte Hostel an, die wir zu Fuß zurücklegten. Check-In war noch nicht möglich, also gingen wir etwas spazieren und entschlossen uns die Zeit auf einer sonnigen Bank in einem Park zu verbringen.
Altstadt
So schaute man den Leuten zu, beobachtete die zahlreichen Hunde und genoss die Wärme. Mit der Ruhe war es dann aber bald vorbei. Links von uns sahen wir einige Leute auf einmal rennen. Kurz darauf kam auf einer Straße etwas entfernt von uns ein gepanzertes Fahrzeug entlang, dass von einigen vermummten mit Steinen und Farbbomben begrüßt wurde. Als Antwort gab es Reizgas. Für uns an unserer Bank aber alles unproblematisch und auch die anderen Leute im Park blieben entspannt sitzen. Dann drehte besagtes Fahrzeug ne Runde durch den Park und sprühte beliebig eine Runde Reizgas. Das weit und breit keiner der Demonstranten im Park mehr war, spielte dabei keine Rolle. So kamen auch wir kurzseitig in das vorbeiziehende Gas und nahmen ne Nase davon. Einige Schülerinnen boten uns eine Zitrone an, welche wohl helfen soll. Diese nette Geste lehnten wir ab, dass es uns nicht wirklich schlimm erwischt hatte. Wir suchten uns daraufhin einen Platz im Park, wo kein Auto entlang fahren konnte und beobachteten das Treiben noch etwas. Wir waren auf jeden Fall zu keinem Zeitpunkt in einer gefährlichen Lage sonst hätten wir schleunigst das Weite gesucht. Wie wir später von unserem Hostelbesitzer erfuhren, handelt es sich dabei um Demonstrationen gegen die Bildungspolitik des Landes. Es wurde schon vor Jahren viel versprochen, bei der Umsetzung geht es allerdings nur langsam voran. Für einige wohl etwas zu langsam.
Nach einer kurzen Pause im Hostel stieg bei uns die Lust auf Kuchen und einem Heißgetränk. Da ich mir als Ziel Käsekuchen in den Kopf gesetzt hatte, dauerte es natürlich etwas bis wir eine geeignete Location gefunden hatten. Das hatte sich aber gelohnt, denn der Kuchen sowie der Kakao  bzw. Tee waren ausgezeichnet.
Carolyns Kuchen
Am nächsten Tag ging es mit dem Taxi zum Flughafen und mit einem kurzen Zwischenstopp in Iquique nach La Paz, der mit ca. 760.000 Einwohnern drittgrößten Stadt des Landes. Mit etwas Anleitung von uns fand auch der bolivianische Taxifahrer unser Hostel. Nach dem Zimmerbezug erhielten wir eine kurze Einweisung samt Stadtplan sowie eine Empfehlung fürs Abendessen. Dieser folgten wir und landeten in einer Pizzeria. Also direkt zum Start mal schön landestypisch essen, das loben wir uns doch.
Weiteres zu unseren ersten Erlebnissen in Bolivien bald hier an gewohnter Ort und Stelle.

Bis dahin viele Grüße
Christopher & Carolyn

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