Peking – Rothaut mit Zebrafüßen

Verbotene Stadt_5Guden Abend zusammen,

unser Aufenthalt in Peking endet heute wie er begonnen hat, mit Regen. Einziger Unterschied ist, dass es nicht so stark wie an unserem Ankunftstag regnet, denn da hatte es so richtig geschüttet. Neben einem weiteren Regentag hatten wir aber auch drei Tage bestes Sommerwetter mit reichlich Sonne und Temperaturen, die bei 27 Grad gelegen haben dürften.
Unsere Unterkunft war wieder perfekt gelegen, Metro, Supermarkt und allerhand Restaurants und Imbissbuden direkt um die Ecke, Backpackerherz was willst du mehr?

In Peking selbst haben wir uns neben dem Militärmuseum auch einige Tempel angesehen. Dazu gehörten der Lamatempel, Konfuziustempel und der Himmelstempel. Am Schönsten war hierbei letzterer, denn egal aus welcher Richtung man ihn sich anschaute, man sah drumherum immer nur den strahlend blauen Himmel. Klug wie wir sind, machte der Name des Tempels dann für uns auch Sinn.

Himmelstempel

Das absolute Highlight der letzten Tage war der Besuch der großen Mauer. Der nächstgelegene Mauerabschnitt ist in Badaling. Und genauso muss es dort auch aussehen, so dass man fast mehr Touristen als Steine sieht. Dies lässt sich anhand der Bildersuche im Internet ganz gut nachvollziehen. Da wir Hessen ja bekanntlich das schlauste Volk der Erde sind, beschlossen wir nach Jinshanling zu fahren, bzw. uns fahren zu lassen. Erst fast zwei Stunden mit dem Bus und dann noch privat mit einem Chinesen eine weitere Stunde in seinem VW Santana, gefühltes Baujahr des Autos war hierbei 1980. Ich dachte ja erst, was das für eine selbstgebaute Kiste ist, aber tatsächlich ist dieses Modell nur in Brasilien und China auf den Markt gekommen.
Wir vereinbarten die Uhrzeit für die Rückfahrt und machten uns Richtung Ticketschalter. Schon bis dahin haben wir außer ein paar Souvenirverkäufern absolut niemanden gesehen. Tickets gekauft und rauf auf den geformten Steinhaufen. Auf dem ersten Turm angekommen, hatten wir eine wahnsinnige Aussicht über Berg und Tal.

Große Mauer - Mauer Impressionen_1
Große Mauer - Eintracht Frankfurt International

So wanderten wir von dem großen Kometen in voller Kraft angestrahlt ca. 4 Stunden auf der Mauer herum. Dies sollte sich später noch rächen, da wir keine Sonnencreme dabei hatten. Braucht der sonnenverwöhnte Deutsche ja nicht. Flache Abschnitte wechselten sich mit steilen Treppen ab, die an die Stehplätze auf dem Bökelberg erinnerten. Ab und an kam mal ein paar Touristen vorbei, es gab aber auch Abschnitte an der wir die Mauer für uns ganz allein hatten und wir diese in all Ihrer Schönheit und die umgebende Natur in völliger Stille genießen konnten. Wir waren etwas stolz den langen Weg auf uns genommen zu haben, denn so wird der Trip in unvergesslicher Erinnerung bleiben. Um von der Mauer wieder ins Tal zu kommen, nutzen wir die Seilbahn. Endlich lief mal eine Seilbahn, nachdem uns in Russland ja die Fahrt schon zweimal wegen „Außer Betrieb“ verweigert wurde.
Am Abend sollte sich dann vor allem bei mir herausstellen, dass der Nichtgebrauch der Sonnencreme seine Spuren hinterlassen sollte. So strahlten der Nacken sowie die Nase in einem schönen Rot. Zusätzlich hatte ich durch das Tragen meiner luftigen Sandalen braunweiße Streifen auf den Füßen.

Am nächsten Tag sollte es direkt zur verbotenen Stadt gehen. Einlass ab 8:30 Uhr. Wir kamen um 8:45 Uhr mit der Metro an und bei dem Erblicken des Tageslichtes sahen wir eine unendliche Touristenmasse. Das wir hier nicht alleine sein würden, war uns ja bewusst, aber an einem Dienstagmorgen auf so eine Masse zu treffen..?
Rein sollte es trotzdem gehen. Also Tickets gekauft, die Sicherheitskontrollen über sich ergehen lassen und rein mit uns. Innerhalb der Anlage gab es durchaus ein paar Interessante Ausstellungen zu bewundern und auch die Größe der verbotenen Stadt ist beeindruckend, aber egal wo man hintrat, Touristen en Masse. An den großen Gebäuden in denen man nur hereinschauen konnte, wurde wie wild gedrängelt und jeder riss seine Kamera, sein Handy oder mit was auch immer man eine Foto machen konnte in die Höhe. Sah eher aus wie eine Horde Groupies auf einem Justin Bieber Konzert.

Verbotene Stadt - Foto Foto Foto

Das in den großen Gebäude meistens in der Mitte nur ein verzierter Thron stand, war hierbei völlig egal. So suchten wir dann alsbald das Weite und waren uns einig, dass bei den Menschenmassen, der Besuch der verbotenen Stadt absolut gar keinen Spaß macht und eine überbewertete Attraktion ist. Den schönsten Anblick hatte man von einem dahinterliegenden Berg in einem Park, von dem man die verbotene Stadt in ihrer ganzen Größe bewundern konnte.
So genossen wir den restlichen sonnigen Tag, bevor der letzte Tage in Peking wieder zum Ausruhen und Abschalten diente. Abends waren wir noch in einem Hutong (so werden die schmalen Gassen, die von den Straßen abzweigen genannt), tranken zwei Bier und schauten dem Gewusel in der Gasse zu.

Nun beim Schreiben dieses Berichtes sitzen wir im Zug nach Xian und legen in 4:25 Stunden genau 1282 Kilometer zurück. Dort wird uns die nächsten Tage u.a. die Terrakotta Armee erwarten.
Fotos von Peking folgen voraussichtlich in den nächsten Tagen.

Viele Grüße
Christopher

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