Fantastische Tage in Moskau

Pamyatnik Petru IHallo zusammen,

wie angekündigt noch der Nachtrag zu unserem restlichen Moskauaufenthalt.
Am Mittwoch haben wir nochmals einen Tag im Zentrum verbracht und uns die Christ-Erlöser-Kathedrale sowie den alten Arbat angeschaut. Erstere ist direkt an der Moskwa gelegen und macht schon aus einiger Entfernung einen mächtigen Eindruck.
Hier war in dem Fall eher gucken angesagt, denn hier gab es nur Erklärungen mit kyrillischen Buchstaben.
Der Reiseführer verriet uns allerdings, dass die Kathedrale durch Stalin 1931 gesprengt wurde und an dieser Stelle ein gigantischer Palast, gekrönt mit einer Leninstatue gebaut werden sollte. Nach dem Ausheben der Grube merkt man allerdings, dass der Baugrund wohl do nicht so gut beschaffen war und stellte völlig überrascht fest, dass das Ganze ja auch mehr Geld kosten sollte als gedacht. Also was tun? Wasser in die Grube und ein Schwimmbad draus machen? Genau das wurde einige Zeit von einem Nachfolger Stalins gemacht. War wohl ein paar Rubel günstiger gewesen.
1994 beschloss man die Kathedrale wieder aufzubauen und orientiere sich stark an dem historischen Vorbild. Das Ergebnis gibt es von außen auf dem Bild zu bewundern.

Christ-Erlöser-Kathedrale

Danach ging es ins Arbatviertel, genauer gesagt in die Straße „alter Arbat“. Dies ist eine Fußgängerzone mit allerlei Geschäften, Souvenirläden etc. Also auch ein bisschen ein Tourimagnet. Beim Postkartenkauf sind wir dann auf jemanden getroffen, dem sein Englisch klar und verständlich war. Ich ahnte bei der Frage nach dem Preis schon, dass es gleich utopisch wird und die Worte „Good price my friend“ in meinen Ohren Einklang erhalten würden. Etwas verwundert war ich, als er nur 20 Rubel (ca. 28 Cent) für die Karte haben wollte. Vielleicht war es immer noch das 3fache vom Normalpreis, aber für mich war es ein guter Preis, für ihn auch, macht also zwei glückliche Geschäftsleute.
Eine Odyssee wurde dann das Finden einer Postfiliale. Nachdem wir mindestens zweimal dran vorbei gelaufen sind, haben wir unsere Guggerchen dann doch mal richtig aufgemacht und somit passendes Porto in der Form von Briefmarken kaufen können.
Am späten Mittag sind wir dann auf ein Bier in die einzige Kneipe auf der Straße eingefallen. Ein bisschen Tourimäßig gab es da auch deutsches Bier. Das Herrengedeck aus 0,5 Sibirian Beer und 5cl Wodka kostete umgerechnet knapp 3,80 Euro. Kann man nicht meckern!
Auf die Ohren gab es dort neben russischer Musik auch deutsche Granaten wie „Ab in den Süden“ und „Steig ei, mir fahrn in de Tschechei“. Nach zwei Runden, war uns dann die Motivation nach Sightseeing vergangen und wir trudelten am frühen Nachmittag wieder im Hostel ein.

Donnerstagmorgen, ca. 8:30 Uhr:
Irgendwie ist es heller als sonst draußen. Ein kurzer Blick aus dem Fenster verrät: Strahlend blauer Himmel, das verspricht ein grandioser Tag zu werden. Geduscht, gefrühstückt, Sachen gepackt und los geht’s. Heute mal raus aus dem Zentrum, raus aus der Stadt.
Erster Programmpunkt war das Jungfrauenkloster (Nowodewitschi-Kloster). Neben dem Eintritt konnte man auch für 100 Rubel Fotorechte erwerben. Ne Kirche von Ihnen fotografieren? Hatten wir ja noch nicht, also wurde das Geld doch gern investiert. Gleich vorweg: Kontrolliert wurde das nirgends. Aber das Geld kommt ja dem Kloster zu Gute, daher auch eine richtige Investition. Aktuell wird das Kloster an vielen Stellen saniert, so dass gefühlte 50% der Gebäude mit einem Gerüst verkleidet waren. Das wird vielleicht auch der Grund gewesen sein, warum wir keine der Jungfrauen entdecken konnten. Ansonsten war die Anlage sehr schön und wir nutzen die exklusiven Fotorechte ausgiebig aus.

Nowodewitschi-Kloster (Neujungfrauenkloster)

Am frühen Mittag führte unser Weg weiter raus aus der Stadt an die Moskwa wo wir bei herrlichem Sonnenschein ein spontanes Picknick an der Uferpromenade machten.
Nach einem kurzen Weg zum Aussichtspunkt ganz in der Nähe, ging es wieder zurück Richtung Innenstadt in den Gorky-Park. Dies ist der größte Park Moskaus. Entlang der Moskwa gelegen verliert man hier jeglichen Großstadttrubel aus dem Sinn. Ob zu Fuß oder mit gemieteten Inlineskates oder Fahrräder gibt es allerhand zu entdecken: Karussells, Tretbootfahren, gigantische Liegekissen, Pavillons mit Restaurants, Skaterpark, zahlreiche Imbissstände sowie Bänke laden hier zum stundenlangen Verweilen ein.

Gorky Park

Gegen Abend ging es dann zurück Richtung Hostel, da wir noch für die morgige Zugfahrt einkaufen wollten.
Nach einem fantastischen Tag und etwas niveauvoller RTL2 Fernsehunterhaltung ging es dann auch irgendwann ins Land der Träume.
Ein paar weitere Fotos sind unter Bilder abgelegt.

Nächster Halt: Irkutsk / Listwjanka (Baikalsee).

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