Zwei Länder – ein See

Treppe zum Condor Hill_1Hallo zusammen,

gegen Mittag sind wir an der bolivianischen Seite des Titicacasees in Copacabana angekommen. Überraschenderweise stand da jemand mit einem Schild mit unserem Namen drauf, der uns abholen wollte. Da sagten wir natürlich nicht Nein, verstauten unser Gepäck im Auto und ließen uns die weite Strecke von fast 400 Metern zu unserer Unterkunft fahren. Nach kurzem Einrichten im Zimmer mit überraschendem Seeblick (da nicht gebucht) ließen wir uns in einem Café nieder und ließen uns von der Sonne anstrahlen. Anschließend schlenderten wir durch den überschaubaren Ort bis zum See und machten uns schon mal über die Abfahrtszeiten zur Isla de Sol schlau. Überall stand als Abfahrtszeit 8:30 Uhr dran und so beschlossen wir am nächsten Tag einfach spontan irgendwo Tickets zu kaufen.
Nachdem wir noch etwas Zeit am See verbrachten, gingen wir zurück um mal bei Tripadvisor nach den Restaurantbewertungen zu schauen. Da sich hier eine Vielzahl an Restaurants befinden, die alle eine ähnliche Speisekarte aufweisen, schien uns das hier eine passende Möglichkeit um den Gourmetladen unter den etlichen Angeboten zu finden. Am Abend ging es dann in ausgesuchten Gourmettempel, dessen Name aus der Erinnerung verschwunden ist. Für Carolyn gab es drei leckere Fajitas zum selberfüllen und für mich ein Pfeffersteak. Beides war verdammt lecker und somit hatte sich die vorherige Internetrecherche gelohnt.

Am nächsten Morgen beschloss Carolyn einen ruhigen Tag zu machen und ich wollte die Isla de Sol alleine erkundigen. Beim Frühstück lernten wir Michael kennen. Michael reist seit Februar mit dem Fahrrad durch die Welt. Erst von Deutschland bis Portugal und nun durch Südamerika. Kurzerhand beschlossen wir die Reise zur Isla de Sol zusammen zu machen. Unten am Ufer sprach uns jemand an, der uns die Hinfahrt in den Norden der Insel und Rückfahrt ab dem Süden für 35 Bolivianos verkaufte. Der Preis war gut, und die Route perfekt, so dass wir gute 4,5 Stunden Zeit haben sollten um die Insel zu Fuß zu erkunden. Unser Boot legte etwas später ab als geplant und wir setzten uns aufs Dach um die Aussicht besser genießen zu können. Mit der Zeit wurde es aufgrund der Morgenstunden und dem Wind auf dem See ziemlich kalt. Da der einzige Weg runter vom Dach über eine seitliche Treppe am Boot nach unten führte, beschloss ich die der Kälte zu trotzen, zog mir den Fleecepullover bis über die Nase und meine Kapuze auf.

Isla de Sol - Hinfahrt_2
Gegen 10:50 hatten wir wieder festen Boden unter den Füßen und brachen direkt zu unserer Wanderung auf. Da sich die Insel in drei Gemeinden teilt und jede ihr Stückchen vom Touristenkuchen abhaben möchte, muss man von Norden nach Süden insgesamt 30 Bolivianos Wegzoll zahlen. War für uns völlig in Ordnung, da das Geld schließlich den Inselbewohnern zu Gute kommt. Wir wanderten bis ca. 15:00 Uhr bei bestem Wetter über die Insel und konnten immer wieder fantastische Aussichten genießen.
Isla de Sol - Wanderweg_2
Es ging ständig ab und auf und man fühlte sich wie auf der großen Mauer in China, nur eben ohne Mauer. Gegen 15:00 Uhr erreichten wir die Anlegestellte im Süden und ließen uns auf einen Tee und einen Snack nieder, bevor es wiederrum unpünktlich gegen 15:50 Uhr zurück zum Festland ging. Diesmal für mich in der unteren windgeschützten Ebene des Bootes.
Am Abend wollten Carolyn und ich wieder in unseren gestern entdeckten Gourmettempel zum Essen gehen. Leider mussten wir feststellen, dass der gute Herr des Hauses am Sonntag wohl sein Ruhetag hatte. Wir suchten uns ein Restaurant abseits der Restaurantmeile und hätten dies besser gelassen. Geschmacklich war es eher dürftig, dennoch trieb es der Hunger rein und verließen den Ort des weniger guten Essens schnell wieder.

Am nächsten Tag ging es um 9:00 Uhr weiter auf die andere Seite des Titicacasses nach Puno und somit in unser drittes Land in Südamerika, Peru. Die Grenze war schon nach einer halben Stunde erreicht. Im Gegensatz zu unserer zeitaufreibendem Bolivien/Chile Grenzüberquerung ging hier alles recht schnell. Vom Aussteigen auf der bolivianischen Seite bis zur Abfahrt in Peru brauchten wir knapp 30 Minuten und waren froh, dass hier alles so zügig und reibungslos klappte. In Puno gönnten wir uns ein Taxi zum Hostel, checkten ein und hatten somit den halben Tag zur Verfügung. Unser erster Weg führte uns durch die Stadt bis zu den Treppenstufen, die zum Condor Hill (Mirador de Kuntur Wasi) führen. Hier ging es für uns exakt 620 Stufen nach oben.Dort angekommen bekamen wir neben dem Condor eine schöne Aussicht über die Stadt und den See zu sehen.

Condor Hill_2
Irgendwann ging es dann besagte Treppen wieder hinunter und unser Weg führte uns zum Estadio Enrique Torres Belón. Die von oben gesehenen Aktivitäten im Stadion, stellten sich vor Ort als eine Art Schulsportfest heraus, welches wohl gerade beendet wurde. Die Zeit reichte für uns aber auf um der Kurve Platz zu nehmen und das alte Stadion auf sich wirken zu lassen.
Estadio Enrique Torres Belón_5
Wir schauten uns noch etwas die Stadt an, bevor wir uns mit einem Fahrradtaxi zurück zu unserem Hostel kutschieren ließen. Der arme Herr war ganz schön am Schnaufen, wobei wir ja beide ja nun nicht zu den schwersten Menschen auf Erden zählen.
Fahrradtaxi
Am nächsten Tag ging unsere Reise bereits nach Cusco weiter. In der Bus VIP-Klasse von Cruzdelsur ließ es sich in breiten Ledersitzen wunderbar aushalten und die Fahrt verging wie im Fluge. Mehr zu unseren Tagen in Cusco dann im nächsten Beitrag.

Viele Grüße aus Cusco senden euch
Christopher & Carolyn

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