Wunderbares La Paz

Markt in La Paz_2Hallo zusammen,

wir haben Chile ja relativ schnell wieder verlassen, planen aber nochmal dem Norden des Landes einen Besuch abzustatten. Aber erstmal zurück zum aktuellen Geschehen. Nachdem wir gestern außer dem Besuch der Pizzeria und einem kurzen Getränkeeinkauf nichts mehr unternommen haben, stand heute die Erkundung der Stadt auf dem Programm. Außerdem galt es herauszufinden wir der Körper auf die Höhe reagiert. Hier in La Paz befindet man sich zwischen 3200 bis 4100 Meter (inkl. El Alto) über dem Meeresspiegel. Umso höher man sich befindet, desto geringer wird der Luftdruck und wird weniger Sauerstoff in die Lunge gepresst (oder so ähnlich, mögliche medizinische Ungereimtheiten möge man uns verzeihen), kurz gesagt: Die Luft ist dünner. Passt man nicht auf oder überanstrengt man sich, kann einen die Höhenkrankheit erwischen. Also gingen wir es erstmal langsam und wanderten langsam durch die Straßen die abwechselnd bergauf und bergab gehen. Unser erster Weg führte uns zur im 18 Jahrhundert fertiggestellten Iglesia de San Francisco (Iglesia = Kirche).

Iglesia de San Francisco
Weiter ging es zum Plaza Murillo, dem Hauptplatz von La Paz und dem Regierungssitz Boliviens. Hier befinden sich mit dem Regierungspalast und dem Kongress die beiden wichtigsten politischen Intuitionen Boliviens. Nebenbei macht gerade der Palast optisch einiges her.
Regierungspalast
Die Straßen zum Palast sind alle gesperrt und von bewaffneten Soldaten/Polizisten bewacht. Als Fußgänger kamen wir, wie auch viele andere aber problemlos durch. Auf dem Platz reagiert das Taubenfedervieh, welches von vielen Leuten gefüttert wird (Futter wird dort direkt verkauft) und sich somit dort eingenistet hat. In der Sonne ließ es sich ganz gut aushalten. Vermutlich sogar zu gut, denn ich sollte am Abend ein leicht leuchtendes Gesicht haben. Aber aus rot wird ja bekanntlich braun. Wir setzten unseren Stadtspaziergang ohne wirkliches Ziel fort. Auf diese Weise hat man oftmals mehr das Auge auf Detail und nimmt auch die evtl. unscheinbaren Dinge mehr wahr. Unser Weg führte uns an diversen Restaurants, Märkten und allerhand Verkehr vorbei bis zu unserer Unterkunft am Nachmittag. Unser erster Eindruck von Bolivien war an dieser Stelle durchweg positiv und faszinierend.
Markt in La Paz_4
Am Nachmittag suchten wir eine Bar auf um uns das Champions-League Finale anzuschauen. Nachdem man uns erstmal gute 10 Minuten warten ließ, bis sich einer bequemte uns nach unserem Getränkewunsch zu fragen, war die Antwort nach zwei Tee wohl nicht ganz genehm. Nach kurzer Rücksprache wurde uns offenbart, dass es die Regel der Bar ist, dass man nur Getränke mit Alkohol bestellen kann. Ähmm?!? Die Wahrheit ist wohl eher, dass der Laden schon recht voll war und man wohl meinte das wir nicht genug Umsatz reinbringen würden. Mit einem Kopfschütteln und einem gedachten „Depp“ gingen wir wieder. Geben wir unser Geld eben woanders aus. Wir haben uns das Spiel dann in unserem Zimmer angesehen.

Am darauffolgenden Sonntag machten wir uns auf nach El Alto zum höchstgelegensten Markt der Welt. Nach etwas Fußmarsch erreichten wir die Seilbahn die uns für kleines Geld aus dem Tal hinauf befördern sollte. Schon auf der Fahrt konnten wir einige schöne Aussichten über La Paz genießen.

Seilbahnfahrt über La Paz
Oben angekommen, stürzten wir uns sofort ins Gewusel. Wir dachten ja man könnte auf dem Chatuchak Market in Bangkok alles bekommen. Hier gab es nochmal etwas mehr, wie z.B. Rollstühle, Zementmischmaschinen und Möbel. Neben Neuware wurde auch viel Gebrauchtes verkauft, wobei der Zustand bei einigen Sachen doch eher fragwürdig war. So verbrachten wir einige schöne Stunden dort und konnten immerhin ne Runde frisch gepressten Orangensaft erstehen. Für alles andere war im Rucksack leider kein Platz vorhanden.
Markt in El Alto_5
Am Nachmittag wollten wir dann mal das bolivianische Sportprogramm in Augenschein nehmen. Also ging es zum Wrestling. An der Kasse ließen wir uns leider die Touristentickets andrehen, was bei einem Preis von 100 BOB aber noch zu verschmerzen war. In der Halle selbst mischten wir uns auf die billigeren einheimischen Plätze und da saßen wir genau richtig. Wer hier jetzt Wrestler im Format eines Undertakers oder Hulk Hogans erwartete, war an dieser Stelle nicht so ganz richtig. Auch die Show war nicht vollkommen professionell, aber das musste sie auch gar nicht sein. So war es ziemlich authentisch und im Endeffekt ging es um die Show und die wusste auf jeden Fall zu gefallen. Höhepunkt waren für uns die Kämpfe der Cholitas, Frauen in ihrer traditionellen bolivianischen Kleidung. Morgens noch auf dem Markt ihr Obst an den Mann bringen, abends dann zur Gesichtspolitur im Wrestlingring.
Wrestling_6
Wir kamen gute 2,5 Stunden auf unsere Kosten und machten uns mit dem Beginn der Dunkelheit dann langsam auf den Rückweg, da es mit dem Untergang der Sonne auch merklich kälter in der Halle wurde. So warm und angenehm es am Tag ist, so kalt wird es aber auch sobald sie Sonne verschwindet. Am Abend suchten wir noch ein nahegelegenes Restaurant auf und aßen ganz traditionell Burger mit Pommes. Den Montag nutzten wir für einen Spaziergang und Organisation unserer Weiterreise. Abends ging es dann aber mal wirklich bolivianisch essen. Es gab Reis mit irgendeinem Gemisch aus Hackfleisch, Gemüse und Ei. Günstig und verdammt lecker, auch wenn sich dies wohl nochmal bemerkbar machen sollte.
Am Dienstag ging es für uns weiter in die Hauptstadt Sucre. Hier zogen wir den Flieger mit einer Stunde Flugzeit der 12 stündigen Busfahrt vor. War zwar natürlich die teurere Variante aber in unserem Alter kann man halt nicht mehr so.
Mehr zu unserem (verlängerten) Aufenthalt in Sucre gibt es zeitnah.

Viele Grüße
Christopher und Carolyn

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